Ceconomy muss sich in Geduld üben
Die Komplettübernahme der Media-Saturn-Holding (MSH) durch Ceconomy verzögert sich. Das Gericht, bei dem die Freigabe der Kapitalbeschlüsse beantragt wurde, hat durchblicken lassen, das Ersuchen abzulehnen, wie der Händler für Unterhaltungselektronik mitteilte. Damit sind die Kapitalmaßnahmen, die zur Bereinigung der Gesellschafterstruktur bei der Media-Saturn-Holding erforderlich sind, weiterhin von Anfechtungsklagen blockiert. Die ursprüngliche Zielsetzung, die Transaktion noch im laufenden Turnus abzuschließen, gerät in Gefahr.
Im Wege der im Dezember vereinbarten Transaktion wollte die Vermögensverwaltungsgesellschaft der MSH-Gründerfamilie Kellerhals, Convergenta, ihre Beteiligung an der Ingolstädter Holding in eine Direktbeteiligung an Ceconomy tauschen. Ceconomy gibt sich allerdings zuversichtlich, die Transaktion – wenn auch mit Zeitverzug – abschließen zu können.
Mit dem Beteiligungstausch sollte ein Schlussstrich unter den seit Jahren schwelenden Gesellschafterstreit bei der MSH gezogen werden. Der Streit hatte die operative Weiterentwicklung beeinträchtigt. Die Investoren, welche die Transaktion bei der Bekanntgabe im Dezember noch mit einem satten Kurssprung gefeiert hatten, ließen sich jedoch nur vorübergehend schrecken. Der anfängliche Kurssturz um 7,6% in der Spitze war am Freitag bis zum Mittag wieder vollständig ausgebügelt. Mehr dazu lesen Sie morgen in der Börsen-Zeitung.