PwC-Umfrage

CEOs sind schon wieder optimistisch

Während sich Politik und Virologen noch Sorgen um die Schwere der dritten Welle der Coronavirus-Pandemie machen, ist in den Chefetagen der Konzerne weltweit schon wieder Optimismus angesagt. Laut Global CEO Survey von PwC rechnen drei Viertel der befragten CEOs mit einem Anstieg des Wirtschaftswachstums im laufenden Jahr.

CEOs sind schon wieder optimistisch

scd Frankfurt

Die Stimmung in den Konzernzentralen hat sich gedreht. War in den vergangenen Jahren – auch ohne Coronavirus-Pandemie – bereits zusehends Pessimismus eingezogen, so blickt mittlerweile ein Großteil der Konzernchefs offenbar zuversichtlich nach vorn. Etwas mehr als drei Viertel der rund 5000 von der Beratungsgesellschaft PwC im Rahmen des 24. Global CEO Survey befragten Unternehmenslenker glauben an eine Verbesserung des globalen Wirtschaftswachstums in den nächsten zwölf Monaten. Einen Rückgang fürchten nur 14%. In der vorangegangenen Befragung vor Ausbruch der Pandemie hatten sich nur 22% optimistisch und mehr als die Hälfte pessimistisch geäußert.

Hierzulande fällt der Optimismus sogar noch größer aus. „Die deutschen CEOs blicken äußerst optimistisch auf die Weltwirtschaft, aber auch auf ihre eigenen Unternehmen. 81% rechnen im laufenden Jahr mit einem Umsatzanstieg in ihrem Konzern. Für die nächsten drei Jahre erwarten dies sogar über 90%“, sagt Ulrich Störk, Sprecher der Geschäftsführung von PwC Deutschland. Für die globale Konjunktur äußerten sich 80% der Chefs deutscher Gesellschaften optimistisch.

Pandemie und Cyberattacken

Allerdings wird auch mit Sorge in die Zukunft geblickt. Als meistgenanntes Risiko gilt den CEOs weltweit erwartbar die Pandemie (91%), gefolgt von Cyberattacken (85%) und Unsicherheit über die Stabilität der Wirtschaftsentwicklung (83%). Gesunken ist derweil die Angst vor den Auswirkungen des Klimawandels und vor Umweltschäden – zumindest hierzulande. Zwar stufte mit 58% der CEOs eine Mehrheit die Themen als besorgniserregend ein. In der Vorjahresbefragung lag der Anteil aber noch bei fast 80%. Dennoch rangiert der Klimawandel im Ranking der CEOs deutscher Unternehmen im globalen Vergleich weiter auf hohem Niveau. 46% berücksichtigen Klimawandel und Umweltschäden im strategischen Risikomanagement. Nur in Japan (49%) liegt der Anteil höher.

Auch sonst unterscheiden sich die Sorgen der Chefs deutscher Unternehmen teils deutlich von denen ihrer internationalen Kollegen (siehe Grafik). „Als größte Herausforderung sehen die CEOs hierzulande nicht etwa die Cyber-Attacken oder die Pandemie, die allerdings auch hoch auf der Agenda stehen, sondern die Überregulierung, die 87% für ein Problem halten“, erzählt Störk. Die regulatorischen Hürden sind in der Pandemie, in der viele Unternehmen schnell und unbürokratisch entscheiden mussten, noch stärker in den Blick geraten. „Klar ist es Aufgabe des Staates, verlässliche Rahmenbedingungen vorzugeben. Ich wünsche mir aber, dass marktwirtschaftliche und unternehmerische Freiheiten nicht überreguliert werden, sondern den produktiven Schulterschluss zwischen Politik und Wirtschaft mit gegenseitigem Verständnis.“

Ebenfalls ein größeres Problem als aus Sicht der internationalen Managerriege ist für die hiesigen Konzernlenker der Fachkräftemangel. „Umso wichtiger ist es in den kommenden Jahren, dass Unternehmen aktiv in die digitale Weiterbildung ihres Mitarbeiterstamms investieren“, empfiehlt Störk. Auf der Agenda für die kommenden drei Jahre stehen derweil andere Themen öfter ganz oben. „Auf der Investitionsseite kristallisieren sich nach der Krise drei wesentliche Investitionsthemen der CEOs deutscher Unternehmen heraus: Digitale Transformation, Initiativen zur Kostensenkung und den Ausbau der Cybersicherheit und des Datenschutzes“, erzählt Störk.

Wichtig seien neben diesen Themen aber eben auch strategische Investitionen, die es gerade in der Krise brauche. Neben der digitalen Weiterbildung rät Störk auch zum Aufbau von „Business-Ökosystemen“. Diesen gehöre die Zukunft. „Sie sind wichtig für unternehmerisches Handeln und wirken als Katalysator, beispielsweise bei der Entwicklung digitaler Lösungen. Ökosysteme können so auch für mehr Resilienz von Organisationen sorgen – in herausfordernden Zeiten eine entscheidende Eigenschaft.“