Chefs von Tech-Riesen vor Kongress zitiert
dpa-afx/hei Washington – Die Chefs von vier großen US-Technologiefirmen werden in einem Wettbewerbsverfahren im Juli im US-Kongress aussagen, wie Bloomberg berichtet. Jeff Bezos von Amazon, Mark Zuckerberg von Facebook, Sundar Pichai von der Google-Mutter Alphabet und Tim Cook von Apple würden am oder rund um den 27. Juli vor dem Rechtsausschuss des US-Repräsentantenhauses erscheinen, sagten zwei mit dem Vorhaben vertraute Personen. Von den Unternehmen war zunächst keine Stellungnahme zu erhalten.Die US-Regierung untersucht derzeit die Wettbewerbspraktiken großer Technologiekonzerne. Es wird befürchtet, dass sie zu viel Macht haben und Anwendern sowie Konkurrenten schaden. Der Ausschussvorsitzende David Cicilline, Abgeordneter der Demokraten, habe auf dem Erscheinen der Top-Manager bestanden, bevor ein offizielles Verfahren starte, das zu Änderungen im Kartellrecht führe, heißt es. Amazon, Google und Facebook haben dem Vernehmen nach das Erscheinen der Konzernchefs zugesagt, allein Apple ließ offen, wer kommt.Während die europäischen Behörden und vor allem die EU-Kommission die Technologieriesen schon länger im Visier hat und in einzelnen Verfahren bereits milliardenschwere Kartellstrafen verhängte, waren die USA selbst lange zögerlich. Washington hielt Brüssel vor, ungerechtfertigt gegen die mächtigen Konzerne vorzugehen. Inzwischen hat sich die Stimmung in den Vereinigten Staaten gedreht. In nahezu allen 50 Staaten laufen Verfahren wegen vermuteter Verstöße gegen den freien Wettbewerb.Der Rechtsausschuss des Repräsentantenhauses hatte im vergangenen September umfangreiche Dokumente von den Unternehmen angefordert, unter anderem zu ihren Geschäftspraktiken, Akquisitionen, zur Kommunikation und auch zu vorausgegangenen Untersuchungen.Es ist nicht das erste Mal, dass die CEOs der Tech-Riesen vor den Behörden antreten müssen. Facebook-Chef Zuckerberg musste bereits einmal umfassend aussagen im Zusammenhang mit dem Datenskandal um die Firma Cambridge Analytics. Auch Sundar Pichai wurde 2018 schon zu politischer Diskriminierung im Umgang mit Content befragt. Starke KonzentrationUnterdessen hat auch die Wettbewerbsaufsicht in Großbritannien eine Studie zu Online-Plattformen und digitaler Werbung vorgelegt, die zu dem Schluss kommt, dass der Wettbewerb dabei nur sehr eingeschränkt funktioniert. Die Behörde fordert eine strengere Regulierung der marktmächtigen Internetgiganten. 80 % des Marktvolumens der Internetwerbung von rund 14 Mrd. Pfund gingen der Studie zufolge an Google und Facebook.