Der Arzneimittelhersteller Cheplapharm hat seinen Börsengang noch in der Vorvermarktungsphase vorerst abgesagt, bevor eine Preisspanne festgelegt worden wäre. Damit fällt das erste große IPO des Jahres in Deutschland, das 750 Mill. Euro Emissionserlös einspielen sollte, angesichts der Volatilität an den Märkten aus. Das Familienunternehmen aus Greifswald habe entschieden, „das Zeitfenster für unseren geplanten Börsengang zu verlängern“, erklärte Cheplapharm-Co-Vorstandschef und Miteigentümer Sebastian Braun am Freitag. Bereits am Vortag hatte der Dateiversender Wetransfer, eine Filehosting-Plattform, den Börsengang in Amsterdam am letzten Tag der Bookbuilding-Frist abgesagt. Damit verschlechtert sich das Umfeld für weitere Börsenaspiranten wie die Springer-Stellenbörse Stepstone, die 1&1-Webhosting-Tochter Ionos oder die Pro­Sieben-Partnervermittlung Parship.

Cheplapharm hatte angekündigt, die Emission bis Ende März über die Bühne zu bringen. Erwartet worden war sie von Marktbeobachtern noch im Februar. Grund für die Verschiebung seien die ungünstigen Marktbedingungen, erklärte Co-CEO Braun nun. Das Auf und Ab an den Börsen hatte sich zuletzt deutlich intensiviert und die Preisfindung erschwert.