Uhrenhersteller

China bremst Swatch Group

Die Lockdowns in Asien kosten den Uhrenhersteller Swatch Group viel Umsatz, doch der Konzern hält an der Prognose fest

China bremst Swatch Group

dz Zürich

Die Swatch Group steckt weiterhin in der Covid-Delle. Zwar hat der Hersteller zahlreicher be­kannter Uhrenmarken wie Omega, Longines oder Swatch im ersten Semester eine Steigerung des wechselkursbereinigten Umsatzes um 7,4% auf 3,6 Mrd. sfr erreicht. Doch im Vergleich zum Jahr 2019, als die Virusinfektionen noch kein Thema waren, verbleibt ein Minus von 466 Mill. sfr. Swatch Group erklärt diesen Rückstand primär mit den Lockdowns in China, Hongkong und Macao. Diese hätten in den Monaten April und Mai einen Umsatzverlust von 400 Mill. sfr bewirkt, heißt es im Halbjahresbericht. Einerseits hätten viele Retailgeschäfte in der Region aufgrund der staatlichen Schutzmaßnahmen geschlossen bleiben müssen. Anderseits seien keine Produktauslieferungen aus den zentralen Lagerhäusern an die Verkaufspunkte möglich gewesen.

Im Juli des vergangenen Jahres hatte die Swatch Group in China und Macao, aber auch in Russland und in Amerika die höchsten Umsatzwachstumsraten vermeldet. Während die der Konzern Anfang März die Exporte nach Russland eingestellt und die Läden in dem Land geschlossen hat, führte der unerwartete Ausbruch Pandemie nun auch in China zu einem drastischen Einbruch der dortigen Geschäfte. Vor diesem Hintergrund wurde der Zwischenbericht an der Börse positiv aufgenommen. In einem von Konjunktursorgen belasteten Gesamtmarkt haben die Swatch-Group-Aktien ihr Vortagesniveau knapp gehalten. Allerdings notieren die Titel bei einem Kurs von leicht über 230 sfr fast 30% unter dem Niveau von Juli 2021. Das deutlich gestiegene Rezessionsrisiko in den USA und in Europa scheint die Investoren zur Vorsicht zu veranlassen. Noch wachsen diese Märkte im zweistelligen Prozentbereich, wie Swatch Group mitteilt

Für das Gesamtjahr rechnet der Konzern weiterhin mit einem zweistelligen Umsatzwachstum. Die Prognose geht von einem anhaltend guten Geschäftsverlauf in Amerika und von einer starken Erholung Chinas im zweiten Semester aus. Unter dieser Annahme könnte der Jahresumsatz in die Gegend von 7,6 Mrd. sfr kommen, was immer noch deutlich unter den 8,2 Mrd. sfr läge, die das Unternehmen im Jahr vor Ausbruch der Pandemie erwirtschaftet hatte. Damals hatte der Konzern im ersten Halbjahr einen Gewinn von 415 Mill. sfr ausgewiesen, diesmal sind es 320 Mill. sfr.

Zu den Hoffnungen im Portfolio zählt die Omega Moonswatch. Der Nachbau der legendären Mond­lande­­uhr Omega Speedmaster im Swatch-Format stößt, wohl nicht zuletzt aufgrund des für das breite Publikum erschwinglichen Preises von 250 sfr, weltweit auf großes Interesse. Die Swatch Group spricht von „täglich wachsender Nachfrage“.

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