E-Commerce

Chinas Onlinehändler flott unterwegs

Chinas zweitgrößter E-Commerce-Betreiber und die weltweite Nummer Drei, JD.com, profitiert von der durch die Coronaepidemie beflügelten Frequentierung von Onlinehandelskanälen im Reich der Mitte.

Chinas Onlinehändler flott unterwegs

nh Shanghai

Chinas zweitgrößter E-Commerce-Betreiber und die weltweite Nummer Drei, JD.com, profitiert von der durch die Coronaepidemie beflügelten Frequentierung von Onlinehandelskanälen im Reich der Mitte. Im vierten Geschäftsquartal zum 31. Dezember kletterten die Konzernerlöse um 31,4% auf 224,3 Mrd. Yuan (rd. 28,5 Mrd. Euro) und konnten die Analystenerwartungen damit leicht übertreffen. Der heimische Erzkonkurrent Alibaba war zuletzt im vierten Quartal auf ein ähnlich hohes Wachstumstempo gekommen.

Chinas Wirtschaft wird gegenwärtig trotz der weitgehenden Überwindung der Coronaepidemie von einer latenten Schwäche der Konsumnachfrage geprägt, im vergangenen Jahr sind die Einzelhandelsumsätze im Reich der Mitte um knapp 4% zurückgedrängt worden, während sie in den vorangegangenen Jahren auf ein hohes einstelliges Wachstum gekommen waren. Die Zurückhaltung der Konsumenten hindert Chinas Onlinehändler, darunter auch Newcomer wie Pinduoduo und das Frischwarenportal Dingdong Maicai, allerdings nicht daran auf einer Erfolgswelle zu schwimmen.

Die Aktie der an der New Yorker Technologiebörse Nasdaq hauptgelisteten JD.com hat in den vergangenen zwölf Monaten eine extrem volatile Performance im Band zwischen 32,7 und 108,3 Dollar hingelegt. Vom zur Februarmitte erreichten Allzeithoch hat sich die Notierung binnen drei Wochen bereits wieder um 17% entfernt. JD.com, die auf eine Marktkapitalisierung von 138 Mrd. Dollar (knapp 115 Mrd. Euro) kommt, hatte sich im Juni 2020 mit einem Zweitlisting an der Hongkonger Börse hervorgetan, das eine gewaltige Kapitalaufnahme in Höhe von 4,5 Mrd. Dollar erlaubte.

Mittlerweile halten immer mehr an den New Yorker Börsen notierte chinesische Technologiefirmen Ausschau nach einem Sekundärlisting in Hongkong. Am Donnerstag gab der zu den führenden Technologiekonzernen des Landes zählende chinesische Suchmaschinenbetreiber Baidu Inc. seine Absicht zu einem flankierenden Börsenauftritt in Hongkong bekannt. Mit dem Zweitlisting dürfte Baidu auf eine Kapitalaufnahme von bis zu 3,6 Mrd. Dollar kommen.