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Chinesischer Bergbauausrüster will Mehrheit an SMT Scharf

Der nordrhein-westfälische Bergwerksausrüster SMT Scharf soll mehrheitlich vom chinesischen Konkurrenten Yankuang Energy übernommen werden. Vorstand und Aufsichtsrat begrüßen den Deal, der unter anderem noch von deutschen und chinesischen Behörden geprüft werden muss.

Chinesischer Bergbauausrüster will Mehrheit an SMT Scharf

Bergbauausrüster aus China
will Mehrheit an SMT Scharf

Yankuang Energy Group bietet 11,10 Euro je Aktie

kro Frankfurt

Der chinesische Kohlebergbau-Ausrüster Yankuang Energy Group Company will sich die Mehrheit am nordrhein-westfälischen Untertagespezialisten SMT Scharf schnappen. Die Kernaktionäre und weitere Aktionäre von SMT Scharf haben mit dem Unternehmen aus Shandong eine verbindliche Vereinbarung über den Erwerb einer Beteiligung von insgesamt rund 52,66% an SMT Scharf geschlossen, teilte der Mittelständler aus Hamm mit. Yankuang Energy will 11,10 Euro je Aktie zahlen, wobei der Preis "einem fixierten Anpassungsmechanismus in Abhängigkeit abschließend beschriebener Variablen bis zum Vollzug der Transaktion" unterliege und sich dadurch noch reduzieren könne, wie es weiter hieß.

Die Aktie von SMT legte am Freitag zeitweise um rund 52% auf 8,45 Euro zu. Am Donnerstag war sie noch mit einem Kurs von 5,55 Euro aus dem Handel gegangen. In den vergangenen zwölf Monaten hat das Papier etwa 30% an Wert verloren.

SMT war 2007 an die Börse gegangen. Das Unternehmen stellt Transport-, Logistik- und Infrastruktursysteme für die Anwendung im Untertagebau her - und wirbt beispielsweise gern mit seinen Einschienenhängebahnen. Im vergangenen Geschäftsjahr war der Umsatz des Unternehmens um ein Fünftel auf 73 Mill. Euro zurückgegangen, was den Angaben zufolge am schleppenden Neuanlagengeschäft lag. Das operative Ergebnis (Ebit) war noch deutlich stärker um 75% auf 3,6 Mill. Euro eingebrochen - unter anderem wegen einer außerplanmäßigen Abschreibung und negativer Währungseffekte.

Hoffnung auf "weitreichende Synergien"

Die Kernaktionäre von SMT - die Shareholder Value Beteiligungen AG, die Share Value Stiftung sowie die Shareholder Value Management AG - wollten ihre Beteiligung bereits vor einigen Monaten losschlagen. Damals gab es auch schon einen potenziellen Käufer, der kurz vor dem Deal jedoch abgesprungen war - "aus internen Gründen", wie der damalige CEO Hans Joachim Theiß erklärte. Man strebe nun "einen engen Austausch mit dem neuen Kernaktionär an, um das Geschäft der SMT Scharf Gruppe erfolgreich weiterzuentwickeln", sagte SMT-Finanzchef Volker Weiss. "In dieser Hinsicht sehen wir die Chance, weitreichende Synergien zu erzielen, da Yankuang als führender Hersteller von Ausrüstung für den Kohlebergbau eine weitreichende Expertise aus der Bergbaubranche mit einbringen könnte.“

Damit der Deal durchgehen kann, müssen noch diverse Vollzugsbedingungen erfüllt und ein öffentlich-rechtliches Investitionskontrollverfahren in Deutschland durchgeführt werden. Auch die Behörden in China müssen noch zustimmen.


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