Cisco übernimmt Cybersecurity-Anbieter Splunk für 28 Mrd. Dollar
Cisco drängt mit Milliardendeal
in Markt für KI und Cybersecurity
xaw New York
Netzwerk-Riese übernimmt Software-Spezialisten Splunk
Die vor allem für ihre Internetrouter bekannte Cisco Systems will ihre Präsenz im Markt für Cybersicherheit und künstliche Intelligenz (KI) durch einen Milliardendeal ausbauen. So übernimmt der Netzwerkriese die kalifornische Sicherheits-Spezialistin Splunk für rund 28 Mrd. Dollar, wie Cisco am Donnerstag mitteilte. Der Kaufpreis von 157 Dollar je Aktie liegt 31% über dem Splunk-Schlusskurs vom Mittwoch.
Abschließen will Cisco den Deal bis Ende des dritten Quartals 2024, die Aktienrückkaufprogramme und Dividende sollen dadurch nicht betroffen sein. Bei Analysten stieß die Ankündigung auf gemischte Reaktionen. Optimistische Marktteilnehmer bezeichneten die Akquisition als Weg für Cisco, um regelmäßige, abonnementbasierte Einnahmen zu generieren. Splunk könne in der Folge die hauseigene KI-Produktsuite skalieren.
Skeptische Stimmen heben dagegen hervor, dass es zwischen den Produkten der beiden Unternehmen Überschneidungen gebe. Zudem stehe zu erwarten, dass die Regulierungsbehörden den Deal mit Blick auf das China-Geschäft von Splunk genauer prüfen würden. Die Cisco-Aktie setzte im frühen Handel an der Wall Street um nahezu 4% zurück, für Splunk ging es um mehr als 21% aufwärts.
Den Kaufpreis stuften einige Analysten indes als zu hoch ein. "Infolge von Hyper-Konnektivität, künstlicher Intelligenz und zunehmenden Cybersicherheits-Bedrohungen nimmt der Wert von Daten nur zu", wandte Cisco-CEO Chuck Robbins in einem Analystencall ein. Deshalb sei der Deal, durch den der Konzern seine großen Mengen an Kundendaten effizienter auswerten wolle, sinnvoll.
Cisco trachtet seit Jahren danach, die Abhängigkeit vom Internet-Hardware-Geschäft zu verringern und hat allein im Ende Juli abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal 2023 drei privat gehaltene Software-Unternehmen aufgekauft. Eine Übernahme von Splunk war bereits im vergangenen Jahr im Gespräch, vorläufige Verhandlungen scheiterten damals aber.