Unternehmensberatung

Consulting-Häuser wachsen weniger stark als erwartet

Ein großer Teil der Unternehmensberater und Wirtschaftsprüfer hat 2024 höhere Preise durchgesetzt. Die Umsätze stiegen jedoch weniger stark als erwartet.

Consulting-Häuser wachsen weniger stark als erwartet

Consulting-Häuser wachsen weniger stark als erwartet

Umsatzplus trotz Preissteigerungen unter Vorjahresprognosen – Personalgewinnung ist größte Herausforderung

sar Frankfurt

Wer im Jahr 2024 auf Consultants zurückgreifen wollte, musste dafür tiefer in die Tasche greifen: 84% der B2B-Dienstleister haben ihr Honorar im Vergleich zum Vorjahr erhöht, zeigt eine am Mittwoch veröffentlichte Umfrage des Analysehauses Lünendonk unter 180 Marktteilnehmern. Ende 2023 hatten sich 91% der Befragten vorgenommen, höhere Preise durchzusetzen.

Zwar hat die Branche insgesamt ein Umsatzplus erzielt, die Zuwächse waren aber niedriger als prognostiziert. Über alle Bereiche hinweg und bereinigt um Ausreißer ergibt sich laut Lünendonk für 2024 ein durchschnittliches Umsatzplus von 4,4% . Dabei gaben 17% der Teilnehmer einen Umsatzrückgang an, bei 16% stagnierte die Entwicklung. Im Vorjahr hatte das damals aus gut 90 Beratungshäusern bestehende Teilnehmerpanel der Blitzumfrage 2023 noch ein durchschnittliches Wachstum von 9,5% für 2024 vorhergesagt.

Wirtschaftsprüfer erreichen Prognose fast

Ein starkes Jahr hatten die Berater mit Fokus auf Real Estate Services, die im Schnitt um 8,3% zulegen konnten. Sie hatten Ende 2023 nur 3,9% Wachstum prognostiziert und bilden damit die einzige Branche, die besser abschnitt als gedacht. Wirtschaftsprüfer und Steuerberater sind ihrer Prognose zumindest nahegekommen: Sie legten um 7,4% zu, ebenso wie IT-Dienstleister. Am deutlichsten verfehlten Consulting-Häuser mit dem Schwerpunkt Managementberatung ihre Erwartungen. Anstelle des in Aussicht gestellten zweistelligen Zuwachses fiel das Wachstum mit durchschnittlich 1,4% verhalten aus.

Dabei zeigt sich im Detail ein geteiltes Bild: Während gut die Hälfte der 24 Teilnehmer aus diesem Sektor für 2024 eine Umsatzstagnation oder gar einen Rückgang vermeldete, zogen die anderen Häuser mit teils deutlichen Zuwächsen den Schnitt nach oben. Personaldienstleister, die bereits im Vorjahr ein Umsatzminus von 1,9% verkraften mussten, schlossen auch 2024 insgesamt noch mit einem leichten Rückgang von 0,2% ab.

Consulting-Häuser werden bei Prognose vorsichtiger

Für 2025 erwarten die Dienstleistungshäuser über alle Segmente hinweg ein Umsatzwachstum von 6,1%. Damit geben sie sich in ihrer Prognose deutlich konservativer als noch vor einem Jahr. 6% der Teilnehmer rechnen mit einer negativen Umsatzentwicklung, 12% mit einer Seitwärtsentwicklung.

Auf die Frage nach den größten Herausforderungen nennen 6 von 10 B2B-Dienstleistern das Thema „Fachkräftemangel und Personalgewinnung“. Für gut die Hälfte stehen „wirtschaftliche Lage und Investitionszurückhaltung“ im Fokus, ein Fünftel beklagt steigenden Kostendruck.

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