Ticketvermarkter

CTS Eventim drückt sich erneut vor Prognose

Der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter CTS Eventim hält sich auch 2022 mit einer Prognose zurück. Gründe sind die anhaltende Pandemie und der Ukraine-Krieg.

CTS Eventim drückt sich erneut vor Prognose

sck München

Trotz einer deutlichen Erholung von den negativen Folgen der Corona-Pandemie wagt der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter CTS Eventim auch fürs laufende Jahr keinen exakten Ausblick. Aus Sicht der Geschäftsleitung sei „eine genaue Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2022 nicht möglich“, teilte das MDax-Mitglied zur Bilanzvorlage mit. Der Vorstandsvorsitzende Klaus-Peter Schulenberg ziert sich aufgrund der anhaltenden Seuche und des Ukraine-Krieges. „Grund sind weiterhin bestehende Unsicherheiten mit Blick auf den künftigen Verlauf der Corona-Pandemie sowie Unwägbarkeiten angesichts der Auswirkungen der aktuellen geopolitischen Situation“, so CTS. „Der CTS-Konzern wird die erwartete zukünftige Umsatz- und Ergebnisentwicklung genau quantifizieren, sobald eine solide Prognose möglich ist.“ Ungeachtet dessen blickt die Konzernführung nach Unternehmensangaben aber „zuversichtlich“ auf 2022. Bei Veröffent­lichung des Zwischenberichts für die ersten neun Monate 2021 wagte sich Schulenberg ebenfalls mit keinem Ausblick vor (vgl. BZ vom 28.11.2021). Als Gründe nannte er seinerzeit eine „eingeschränkte Planbarkeit“ des Veranstaltungsbetriebs aufgrund ungebrochen hoher Inzidenzzahlen und unterschiedlicher Reaktionen der Gesetzgeber in Europa auf die Pandemielage. Trotz wieder steigender Ansteckungen lockern viele Länder derzeit ihre Covid-19-Schutzmaßnahmen bzw. heben diese ganz auf. Schulenberg hofft daher auf einen „Neustart“ der Veranstaltungsaktivitäten 2022. „Tag für Tag erhöht sich die Zahl der Veranstaltungen in unseren Ticketsystemen, ein klares Zeichen für eine wachsende Zuversicht in der Veranstaltungsbranche. Wir gehen zudem davon aus, dass auch die Festivals und großen Open Airs ab dem zweiten Quartal nach zwei Jahren Zwangspause wieder stattfinden“, ließ er sich in einer Pressemitteilung zitieren. Die Anleger reagierten auf die Nachrichten indifferent. Die Aktie von CTS Eventim büßte zum Xetra-Handelsstart zeitweise bis zu 1,1% an Wert ein, drehte im weiteren Tagesverlauf aber ins Plus und notierte in der Spitze 0,8% fester auf 59,74 Euro.

CTS berichtete derweil über „Erholungstendenzen“ in der zweiten Jahreshälfte 2021. Ein sich wieder aufhellendes Geschäft nach dem Coronakrisenjahr 2020 und weitere staatliche Liquiditätshilfen sorgten dafür, dass die Lage des Konzerns sich spürbar verbesserte.

Im vergangenen Jahr wuchs der Umsatz um 59% auf 408 Mill. Euro. Das Unternehmen kehrte in die Gewinnzone zurück. Das (berichtete) Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) legte auf 148 Mill. Euro zu nach einem operativen Verlust von 63 Mill. Euro im Jahr 2020. Unter dem Strich verdiente CTS Eventim im vergangenen Jahr 88 (i.V. –83) Mill. Euro.

CTS Eventim
Konzernzahlen nach IFRS
in Mill. Euro20212020
Umsatz408257
Ebitda203– 7
Ebit148– 63
Ergebnis vor Steuern141– 102
Nettoergebnis88– 83
Cashflow503– 126
Liquide Mittel965741
Mitarbeiter (Anzahl)2 8132 409
Börsen-Zeitung