CTS Eventim gelingt Comeback
sck München
Der Konzertveranstalter und Ticketvermarkter CTS Eventim hat die negativen Folgen der Corona-Pandemie hinter sich gelassen. Die Rückkehr zur Normalität im Kerngeschäft nach dem Ende langer Lockdowns in vielen westlichen Industrieländern bescherte dem MDax-Mitglied einen Umsatz- und Gewinnschub im zweiten Quartal. Das sorgte für gute Konzernzahlen nach sechs Monaten.
Der vorgelegte Bericht zum ersten Halbjahr 2022 überzeugte die Anleger. Im Xetra-Handel gewann die Aktie von CTS Eventim zeitweise 3,2 % auf 55,85 Euro an Wert.
Nach Unternehmensangaben übertrafen die Zahlen des zurückliegenden Dreimonatsabschnitts „sogar das Rekordjahr 2019“, also den Berichtsabschnitt vor Ausbruch des Covid-19-Virus. „Das von zahllosen Menschen so schmerzlich vermisste Live Entertainment erlebt diesen Sommer ein beeindruckendes Comeback, das sich unmittelbar in unserer Geschäftsentwicklung widerspiegelt“, ließ sich Vorstandschef und Hauptaktionär Klaus-Peter Schulenberg in einer Pressemitteilung zitieren. Nach einem schwungvollen Jahresauftaktquartal setzte der Konzern seinen Erholungskurs von April bis Juni fort. Im zweiten Quartal vervielfachte CTS Eventim den Umsatz auf 595 (i. V. 46) Mill. Euro. Aufgrund gestiegener Vertriebs- und Verwaltungsaufwendungen zog das Ergebnis aber nicht proportional mit. Der Konzern steigerte das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 7 % auf 91 Mill. Euro.
Nach Steuern blieben 71 (56) Mill. Euro hängen. Davon entfielen auf die Aktionäre des Unternehmens (zurechenbarer Gewinn) 55 (52) Mill. Euro.
Damit entfiel der Löwenteil des im ersten Halbjahr erwirtschafteten Umsatzes und Ergebnisses auf das Frühjahrsquartal. Per 30. Juni verbuchte CTS Eventim Konzernerlöse von 734 (65) Mill. Euro. Nach sechs Monaten legte das Ebit auf 97 (51) Mill. Euro zu. Netto erzielte das Unternehmen einen Gewinn von 66 (27) Mill. Euro (vgl. Tabelle). Entsprechend positiv äußerte sich der CEO.
„Kraftvoller Neustart“
„Der kraftvolle Neustart von Kulturveranstaltungen und Live Events macht uns sehr optimistisch, dass für unsere Branche nach über zwei sehr schwierigen Jahren nun endlich der Wendepunkt zum Besseren erreicht ist“, betonte Schulenberg.
Allerdings bleibt er mit Blick auf das laufende zweite Halbjahr nach wie vor vorsichtig. Deshalb scheut sich die Konzernspitze weiterhin vor einer konkreten Jahresprognose. „Deutlich gestiegene Kosten, Personalmangel, drohende Energieknappheit und Ungewissheit über die weitere Entwicklung von Corona erinnern uns aber daran, dass die Krise für die gebeutelte Veranstaltungswirtschaft noch nicht vorbei ist“, begründete der Vorstandschef.
Ungeachtet der positiven Geschäftsentwicklung in der ersten Jahreshälfte ist nach Firmenangaben „angesichts des ungewissen Pandemieverlaufs sowie geopolitischer Unwägbarkeiten eine konkrete Prognose für das Geschäftsjahr 2022 aus Sicht der Geschäftsleitung unverändert nicht möglich“. Aber: „Unter der Annahme, dass sich aus der weiteren Corona-Entwicklung im Herbst und Winter 2022 sowie aus dem Ukraine-Krieg und den damit verbundenen Auswirkungen keine wesentlichen Belastungen ergeben, erwartet die Geschäftsleitung ein deutlich höheres Ergebnis als im vorigen Jahr.“
CTS Eventim | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Halbjahr | ||
in Mill. Euro | 2022 | 2021 |
Umsatz | 734 | 65 |
Ebitda | 127 | 77 |
Ebit | 97 | 51 |
in % vom Umsatz | 13,3 | 77,6 |
Finanzergebnis | 9 | −5 |
Ergebnis vor Steuern | 107 | 45 |
Nettoergebnis | 66 | 27 |
Liquide Mittel | 986 | 626 |
Cashflow | 42 | 13 |
Mitarbeiter (Anzahl) | 3190 | 2352 |
Börsen-Zeitung |