Trotz eines schwungvollen Jahresauftakts infolge weitgehend aufgehobener Pandemie-Beschränkungen bleibt der Ticketvermarkter und Konzertveranstalter CTS Eventim vorsichtig. Vorstandschef und Großaktionär Klaus-Peter Schulenberg wagt immer noch keinen genauen Umsatz- und Ergebnisausblick für das laufende Jahr. Er begründet das mit dem anhaltenden Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine und möglichen coronabedingten Einschränkungen im kommenden Herbst, falls neue Pandemiewellen aufkommen sollten.

„Der CTS-Konzern wird die zukünftige Umsatz- und Ergebnisentwicklung genau quantifizieren, sobald eine konkrete Prognose möglich ist“, schreibt das MDax-Mitglied dazu in seinem Zwischenbericht zum zurückliegenden Dreimonatsabschnitt. Ähnlich äußerte sich die Konzernspitze bereits zur Vorlage der Jahresbilanz 2021 Ende März (vgl. BZ vom 24. März).

Die Anleger reagierten auf die Nachricht zunächst wohlwollend. Die CTS-Aktie gewann im Xetra-Handel zunächst bis zu 1,5% an Wert, drehte aber im weiteren Verlauf mit dem Markt ins Minus. Der Titel büßte zeitweise 9,5% auf 57,35 Euro ein.

Nach eigenen Angaben legte CTS einen „dynamischen“ Jahresauftakt hin. Schulenberg äußerte sich begeistert über den Zwischenstand. „Endlich beleben sich Konzertsäle und Festival-Gelände wieder. Der starke Jahresauftakt gibt uns allen Grund zur Zuversicht, dass wir in diesem Jahr einen kraftvollen Neustart des Live-Geschäfts erleben.“ Die CTS-Führung freue sich sehr, „dass im April und bislang im Mai die Ticketverkäufe bereits deutlich über dem Niveau des gleichen Zeitraums im Rekordjahr 2019 liegen. Das unterstreicht die Hoffnung auf einen echten Aufbruch der Live-Branche nach zwei Jahren Corona-Zwangspause“. Im ersten Quartal vervielfachte CTS  den Umsatz auf 139 (i.V. 20) Mill. Euro. Dadurch kämpfte sich der Konzern in die Gewinnzone zurück. Operativ erwirtschaftete CTS ein Ergebnis (Ebit) von 6,6 Mill. Euro nach einem Verlust von 34 Mill. Euro ein Jahr zuvor. Nach Steuern erzielte CTS 11 (−25) Mill. Euro.