Pharmaindustrie

Curevac gibt Impfstoff nicht verloren

  Für Curevac hat sich die begrenzte Durchschlagskraft ihres Impfstoffs in der finalen Analyse bestätigt. Es habe sich eine Impfstoffwirksamkeit von 48% gegen Covid-19-Erkrankungen jeglichen Schweregrads und in allen Altersgruppen über 15...

Curevac gibt Impfstoff nicht verloren

swa Frankfurt

  Für Curevac hat sich die begrenzte Durchschlagskraft ihres Impfstoffs in der finalen Analyse bestätigt. Es habe sich eine Impfstoffwirksamkeit von 48% gegen Covid-19-Erkrankungen jeglichen Schweregrads und in allen Altersgruppen über 15 Virusvarianten hinweg ergeben, teilt das Biotechunternehmen mit. Eine „signifikante Wirksamkeit“ ist nach Einschätzung von Curevac bei Studienteilnehmern im Alter zwischen 18 und 60 Jahren über 15 Virusvarianten hinweg festgestellt worden mit einem Schutz von 53% gegen eine Erkrankung jeglichen Schweregrads. Die Impfung habe vor Krankenhausaufenthalt oder Tod bewahrt. „Wir glauben, dass dieses Wirksamkeitsprofil einen wichtigen Beitrag darstellt, um die Covid-19-Pandemie zu bewältigen und mit der dynamischen Verbreitung der Virusvarianten umzugehen”, sagte CEO Franz-Werner Haas.

Trotz der im Vergleich zu Wettbewerbern deutlich geringeren Immunantwort gibt Curevac das Vakzin nicht verloren. „Wir haben eine Lieferverpflichtung gegenüber der EU und sprechen auch mit der EU natürlich, wie und wo dieser Impfstoff dann nach Zulassung am besten zum Einsatz kommen wird“, sagte Vorstandschef Haas nach Angaben von Reuters. Die EU müsse dann entscheiden, wo das Vakzin genutzt werde. Haas sehe Potenzial für den Einsatz bei 18- bis 60-Jährigen. Curevac spreche darüber mit der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA, sagte Haas. Ob und wann das Unternehmen einen Zulassungsantrag stellen werde, könne er noch nicht sagen. Die EU hat sich von dem Curevac-Impfstoff bis zu 405 Millionen Dosen gesichert. Das Bundesgesundheitsministerium lässt den Impfstoff in seinen Planungen für 2022 unberücksichtigt.

Curevac hat zudem einen Wechsel im Vorstand bekanntgegeben. Seit 1. Juli verstärkt Malte Greune als Chief Operating Officer das oberste Führungsgremium. Der Manager soll unter anderem die klinischen und kommerziellen Produktionstätigkeiten von Curevac leiten. Greune war bis Ende vergangenen Jahres Geschäftsführer der pharmazeutischen Fertigung von Sanofi in Deutschland. Mitgründer und Produktionsvorstand Florian von der Mülbe scheidet aus dem Gremium aus, um sich auf die beschleunigte Weiterentwicklung des RNA-Printers von Curevac zu konzentrieren.