Lebensmittelhersteller

Danone bekommt Inflation zu spüren

Die Inflation dürfte Danone im kommenden Jahr weiter zu schaffen machen. Der französische Nahrungsmittelhersteller erwartet, dass die Kosten 2022 erneut um rund 8 % steigen werden. Nachdem sie im ersten Halbjahr um 7 % zugelegt haben, dürften sie...

Danone bekommt Inflation zu spüren

wü Paris

Die Inflation dürfte Danone im kommenden Jahr weiter zu schaffen machen. Der französische Nahrungsmittelhersteller erwartet, dass die Kosten 2022 erneut um rund 8 % steigen werden. Nachdem sie im ersten Halbjahr um 7 % zugelegt haben, dürften sie sich in der zweiten Jahreshälfte um 9 % erhöhen, schätzt Danone-Finanzchef Jürgen Esser. Die in dem Ende letzten Jahres von dem im März geschassten Konzernchef Emmanuel Faber im Rahmen des neuen Strategieplans vorgesehenen Kostensenkungen dürften jedoch seiner Ansicht nach zusammen mit Preiserhöhungen und einem günstigen Mix helfen, dies auszugleichen.

Trotz der sich beschleunigenden Inflation hat Danone deshalb jetzt seine Prognosen für das Gesamtjahr bestätigt. Der Hersteller von Activia-Joghurt und Evian-Mineralwasser erklärte erneut, dass er im zweiten Halbjahr eine Rückkehr zu einem rentablen Wachstum erwartet und mit einer laufenden operativen Marge ähnlich der von 2020 rechnet. Sie hatte letztes Jahr 14 % betragen. „Wie unsere gesamte Branche werden wir von der Beschleunigung der Inflation getroffen“, erklärte Finanzchef Esser. Anfangs seien nur die Rohstoffe davon betroffen gewesen, doch inzwischen bekäme die gesamte Zuliefererkette in vielen Regionen der Welt die Inflation zu spüren.

Im dritten Quartal konnte Danone seinen Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 5,8 % auf 6,16 Mrd. Euro steigern und damit die Erwartungen der Analysten leicht übertreffen. Sie hatten laut Factset im Schnitt mit einem Umsatz von 6,07 Mrd. Euro gerechnet. Die Verkäufe der größten Sparte für milch- und pflanzenbasierte Produkte (EDP) legten um 5,2 % auf 3,27 Mrd. Euro zu. Die Spezialnahrungssparte, zu der Babynahrung und medizinische Nahrung gehören, verbesserte ihren Umsatz um 4,6 % auf 1,78 Mrd. Euro.

Das größte Umsatzwachstum verbuchte die Mineralwassersparte, deren Verkäufe mit 1,11 Mrd. Euro 9,6 % besser ausfielen als ein Jahr zuvor. Sie hatte sich während der Coronakrise oft als Bremsklotz erwiesen, da in wichtigen Märkten wie Frankreich gut die Hälfte von in Wasser abgefülltem Mineralwasser in Bars und Restaurants verkauft wird. Der Umsatz der Wasser- und der Spezialnahrungssparte verfehlte allerdings die Erwartungen der Analysten, da ihre Volumen und ihre Entwicklung in China zum Teil enttäuschten. Der neue Danone-Chef Antoine de Saint-Affrique will während eines Investoren-Seminars am 8. März seine Strategie vorstellen.

Die Danone-Aktie gab Dienstag an der Börse von Paris 3 % auf 55,61 Euro nach. Seit Jahresbeginn hat sie gut 3 % dazugewonnen.