Daten-Start-up aus Berlin gelingt früher Exit
kro Frankfurt
Der US-amerikanische Anbieter für Datenstreaming-Technologien Confluent will das vor weniger als einem Jahr gegründete Berliner Daten-Start-up Immerok übernehmen. Es sei eine endgültige Vereinbarung zu dem Deal unterzeichnet worden, teilte das börsennotierte Unternehmen, das einst aus Linkedin heraus entstanden ist, mit. Die Führungsetage von Immerok werde umfangreiche Expertise im Bereich des Stream Processing, also der kontinuierlichen Verarbeitung und Analyse von Daten nahezu in Echtzeit, in das Confluent-Team mit einbringen, hieß es weiter.
Finanzielle Details der Transaktion nannte das Unternehmen nicht. Das Online-Magazin „Finance Forward“ hat aber herausgefunden, dass Confluent mehr als 100 Mill. Dollar in bar gezahlt haben soll. „Stream Processing ermöglicht es Unternehmen, ihre Datenströme zu bereinigen und anzureichern, um daraus wertvolle Erkenntnisse in Echtzeit abzuleiten“, sagte Confluent-Mitgründer und CEO Jay Kreps. „Unsere geplante Akquisition von Immerok wird unsere Fähigkeit beschleunigen, eine der bekanntesten und leistungsstärksten Verarbeitungstechnologien direkt in Confluent zu integrieren.“
Gefragte Processing-Technik
Immerok war erst im Mai 2022 von den beiden Informatikern Holger Temme und Johannes Moser sowie von dem Mathematiker Konstantin Knauf gegründet worden. Die drei waren zuvor Mitarbeiter bei Data Artisans, einem ebenfalls in Berlin ansässigen Start-up, das an der Open-Source-Datenanalyse-Technologie „Apache Flink“ gearbeitet hatte und das mittlerweile Ververica heißt. Viele der größten Konzerne weltweit machen sich die Technologie zur Verarbeitung von Datenströmen von Apache Link bereits zunutze, darunter Amazon, Apple, Netflix, Uber oder auch Goldman Sachs. 2019 war die heutige Ververica von der chinesischen Handelsplattform Alibaba für 90 Mill. Euro übernommen worden.
Immerok bezeichnet sich heute als führend in der Entwicklung von Apache Flink. Das Start-up bietet einen darauf aufbauenden Cloud-Service und hatte im Oktober in einer Seed-Finanzierungsrunde 17 Mill. Euro eingesammelt. Angeführt wurde die Runde von der Essener Cusp Capital (zuvor Tengelmann Ventures), dem Berliner VC-Investor 468, dem auf künstliche Intelligenz fokussierten Investor Capital Cortical Ventures und dem IT-Investor Essence VC.