Deloitte: Mittelstand will wieder ins Risiko gehen

Finanzchefs schätzen Konjunkturaussichten deutlich besser ein - Wachstum wichtiger als Kostensenkung

Deloitte: Mittelstand will wieder ins Risiko gehen

po Frankfurt – Der gehobene Mittelstand in Deutschland mit einem Jahresumsatz von unter 500 Mill. Euro blickt trotz unsicheren Umfelds positiv in die Zukunft. Zu diesem Schluss kommt die Wirtschaftsberatung Deloitte in der Auswertung ihres CFO-Survey Frühjahr 2015. So würden die Konjunkturaussichten für Deutschland von 84 % der Finanzchefs in den kommenden zwölf Monaten deutlich besser bewertet als noch im Herbst 2014. Euro-Krise stört nichtAuch die für die eigene Gesellschaft eingeschätzten Geschäfts-und Umsatzaussichten stiegen deutlich an. Die anhaltende Euro-Krise scheine keinen unmittelbaren Einfluss auf mittelgroße Unternehmen zu haben.Wie stark der Optimismus derzeit ausgeprägt ist, lässt sich an den Antworten auf die Frage feststellen, ob es jetzt ein guter Zeitpunkt sei, um höhere Risiken in der Bilanz einzugehen. Immerhin 34 % der CFOs und damit so viele wie nie zuvor bei dieser Umfrage schätzen dies so ein, im Herbst war der Mut mit 17 % gerade einmal halb so groß. Die Finanzchefs mittelständischer Unternehmen zeigen sich in dem jüngsten Survey auch zuversichtlicher als ihre Kollegen von Großunternehmen. Hier bejahten nur 27 % einen größeren Risikoappetit. Aber auch bei ihnen ist der Blick nach vorn mit mehr Optimismus ausgestattet als noch im Herbst. Seinerzeit bejahten nur 19 % die Frage nach dem Willen zu riskanteren Transaktionen.Wie Deloitte schreibt, priorisieren die Mittelstands-CFOs wieder Wachstumstrategien und Innovationen im technologischen und personellen Bereich. So liege der Investitionsschwerpunkt für die Hälfte der Befragten auf neuer IT-Software. “Die Digitalisierung wird für den Mittelstand immer wichtiger, und die CFOs haben Innovation und neue Produkte auf ihrer Agenda”, kommentiert Lutz Meyer, Partner Mittelstand bei Deloitte. Firmen im Mid-Market-Segment können nach seiner Ansicht ihre Wettbewerbsfähigkeit im internationalen Umfeld vor allem durch große technologische Schritte sichern.Aber auch in Personal wollen 35 % der Mittelständler mehr investieren. Bei Großunternehmen sind es nur 18 %. Offenbar treibt drohender Fachkräftemangel die mittelgroßen Gesellschaften mehr um als Konzerne. In neue Produktionsanlagen wollen auch 35 % investieren, damit aber etwas weniger als die Großunternehmen (41 %).Kosteneinsparungen bleiben wichtig, rücken aber mit 56 % etwas in den Hintergrund. 63 % der Befragten betonen die Notenwendigkeit neuer Produkte, 40 % wollen die Expansion in neue Märkte forcieren, immerhin 35 % können sich Wachstum auch über Firmenkäufe vorstellen. Demografischer Wandel und Globalisierung gelten für den Mittelstand als wichtigste Trends bis 2025.