Deutsche Airlines verlieren Marktanteile
lis Frankfurt – Die deutschen Fluggesellschaften verlieren für den deutschen Markt immer mehr an Bedeutung. Seit dem Jahr 2011 haben einheimische Carrier am Markt so viele Kapazitäten eingebüßt, wie eine Fluggesellschaft mit etwa 135 Maschinen anbieten kann, rechnet der Airline-Verband BDF vor. Im ersten Halbjahr 2018 sank der Marktanteil der deutschen Fluglinien auf 52 % – ein neuer Tiefstand. Seit 2011 verloren diese Anbieter damit insgesamt 11,2 Prozentpunkte, was einem Verlust von rund 25 Millionen Passagieren entspricht oder “der Kapazität einer ganzen deutschen Airline mit etwa 135 Flugzeugen und fast 10 000 Beschäftigten”, so der Bundesverband der Deutschen Fluggesellschaften (BDF). Der Verband führt diese Entwicklung auf die “Sonderbelastungen für die deutschen Fluggesellschaften” (Steuern, Gebühren, Entgelte) und den Marktaustritt von Air Berlin zurück. Im Gegenzug nahm der Anteil ausländischer Airlines in Deutschland in den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres auf nun 48 % zu. 2011 betrug dieser Wert noch rund 37 %. Insbesondere die Einführung der Luftverkehrssteuer im Jahr 2011 habe den Anteil ausländischer Low-Cost-Carrier von damals gut 8 auf nun 17 % verdoppelt.Ursächlich für den seit Jahren anhaltenden Marktanteilsverlust der deutschen Fluglinien sind laut BDF nicht nur die zahlreichen direkten Kostenvorteile, von denen ausländische Wettbewerber in ihren Heimatländern profitieren – etwa beim Personalaufwand. Auch die “stetig steigenden ordnungs- und fiskalpolitischen Belastungen für die deutschen Airlines am Luftverkehrsstandort Deutschland” seien hier nicht außer Acht zu lassen. Ein großer Posten seien die Luftsicherheitsgebühren: So stiegen allein diese laut BDF seit 2011 um 76 % auf 743 Mill. Euro im ersten Halbjahr. Da ausländische Airlines nur einen sehr kleinen Teil des Umsatzes in Deutschland machten und in ihren Heimatländern vielfach von den Regierungen bei Sicherheitskosten unterstützt würden, hätten diese Carrier einen Vorteil.