Deutsche CFOs sind positiv gestimmt

Annahmen für Investitionen sind konservativer als in anderen Ländern

Deutsche CFOs sind positiv gestimmt

hip Frankfurt – Deutschlands Finanzverantwortliche haben sich in einer weltweiten Studie unter Chief Financial Officers (CFOs) und anderen hochrangigen Führungskräften zuversichtlich gezeigt. Drei Viertel gehen von positiven Aussichten für das Wachstum ihres Unternehmens aus. Die Ergebnisse der Erhebung im Auftrag von American Express spiegeln aber auch Vorsicht, was die Investitionen in den kommenden zwölf Monaten betrifft. Im Vergleich mit ihren internationalen Kollegen äußerten sich die deutschen CFOs zu diesem Thema konservativer.Für die Studie wurden 541 Finanzverantwortliche von Unternehmen unterschiedlicher Branchen in Asien, Australien, Europa, Kanada, Lateinamerika und den USA nach ihren Investitionsvorhaben befragt.Zu den Wirtschaftsaussichten für ihr Heimatland äußern sich die Befragten insgesamt zuversichtlich: 64 % erwarten in den kommenden zwölf Monaten ein leichtes oder deutliches Wachstum, wenn der Wert auch niedriger als im Vorjahr (75 %) und niedriger als 2010 (71 %) liegt. Dabei sind die Befragten in den USA am optimistischsten: Dort erwarten 78 % Wachstum noch in diesem Jahr. Überdurchschnittlich positiv gestimmt sind unter den Europäern die deutschen CFOs: Unter ihnen gehen deutlich mehr – fast drei Viertel (74 %) – von einer Vergrößerung des Geschäftsvolumens aus.”Deutschlands CFOs erwarten das Anziehen des Wirtschaftswachstums früher als der internationale Durchschnitt”, sagt Björn Hoffmeyer, General Manager Global Corporate Payments Central & Eastern Europe bei American Express. “Unter allen Umfrageteilnehmern sehen 46 % einen merkbaren Aufschwung bereits in diesem Jahr. Unter den deutschen Befragten erwarten dagegen zwei Drittel (66 %) nachhaltiges Wachstum in 2012.” Einsatz der BarreservenNachdem in den zurückliegenden Jahren als Puffer gegen unsichere Wirtschaftsaussichten hohe Barreserven angehäuft wurden, lassen die Studienergebnisse darauf schließen, dass Unternehmen weltweit ihre Reserven in diesem Jahr einsetzen werden. Fast die Hälfte (45 %) aller Befragten sagt, dass ihr Unternehmen in den kommenden zwölf Monaten einen Teil der Reserven investieren wird – im vergangenen Jahr hatte noch eine deutliche Mehrheit (62 %) von einer Bewahrung ihrer Cash-Reserven gesprochen. Auch in Deutschland gehen 42 % der Befragten davon aus, dass ein Teil des Barvermögens investiert wird.Im Vergleich zu ihren Kollegen in anderen Ländern vertreten deutsche Finanzverantwortliche konservativere Annahmen, was Investitionen anbelangt. Nur 51 % geben an, dass sich ihr Unternehmen in diesem Jahr dynamischere Wachstumsziele als im Vorjahr gesetzt hat – weltweit sind es 60 %. Und lediglich 16 % der deutschen Finanzverantwortlichen sind “sehr zuversichtlich”, dass das Unternehmen diese Ziele auch erreichen wird – weltweit sagt das ein Viertel.In der Frage nach dem Verhältnis von Risiko und Ertrag in ihrer Planung äußern sich die deutschen CFOs ebenfalls bedeckter: 58 % legen hierzulande den Fokus auf Schutz und Kontrolle – ein sicheres Wachstum bei geringem Risiko wird vorgezogen. Im internationalen Vergleich teilen nur 48 % der Befragten diese Einstellung. Entsprechend moderat fallen die beabsichtigten Ausgaben der deutschen Unternehmen aus. Der Schwerpunkt liegt darauf, ein Umsatzwachstum durch Profitabilitätssteigerung zu erreichen (47 %). Von fast ebenso großer Bedeutung sind streng kontrollierte Investitionstätigkeiten, um die Profitabilität zu bewahren (42 %). Von “aggressiven Investitionsabsichten” sprechen lediglich 11 % der deutschen Finanzverantwortlichen.Den größten Hemmschuh für das Wachstum sehen die befragten CFOs in neuen oder erweiterten regulatorischen Bestimmungen und Auflagen (23 %). Für die Deutschen stechen andere Probleme hervor, wenn sie nach staatlichen Einflüssen gefragt werden. Sie betrachten vor allem Staatsschuldenprobleme im Ausland (26 %) beziehungsweise im eigenen Land (29 %) als Bedrohung für das Wachstum ihres Unternehmens.