Deutschland ebnet Weg für Zulassung von Glyphosat

Börsen-Zeitung, 28.11.2017 fed Frankfurt - Das umstrittene Unkrautvertilgungsmittel Glyphosat darf weiter in Europas Landwirtschaft eingesetzt werden. Gestern stimmte erstmals auch Deutschland zu, die Zulassung des Herbizids um fünf Jahre zu...

Deutschland ebnet Weg für Zulassung von Glyphosat

fed Frankfurt – Das umstrittene Unkrautvertilgungsmittel Glyphosat darf weiter in Europas Landwirtschaft eingesetzt werden. Gestern stimmte erstmals auch Deutschland zu, die Zulassung des Herbizids um fünf Jahre zu verlängern. Dadurch erreichten die Befürworter knapp die nötige Mehrheit im relevanten EU-Gremium. Die EU-Kommission kündigte daraufhin an, die Zulassung vor dem Auslaufdatum im Dezember zu verlängern. Das ist vor allem für Firmen wie Monsanto wichtig, die Glyphosat als Bestandteil ihrer Unkrautvernichter nutzen.Glyphosat wird von EU-Prüfstellen wie der Chemikalienagentur als unbedenklich eingestuft. Analysen der Weltgesundheitsorganisation und des Bundesumweltamts indes äußern Bedenken. Ihnen zufolge steht die chemische Verbindung im Verdacht, krebserregend und giftig zu sein. Auf europäischer Ebene sorgt Glyphosat seit Monaten für handfeste Kontroversen. Vor allem baltische und skandinavische Staaten sind für den Einsatz. Demgegenüber sind Franzosen, Österreicher, Belgier oder Italiener strikte Gegner einer verlängerten Zulassung.Damit nicht genug: Glyphosat provoziert nun auch Streit zwischen Sozialdemokraten und Christdemokraten in Berlin – just in Zeiten, in denen beide eine Koalition eruieren. Umweltministerin Barbara Hendricks sieht sich von Landwirtschaftsminister Christian Schmidt (CSU) getäuscht, da Deutschland mit Ja statt mit Enthaltung gestimmt hat.—– Wertberichtigt Seite 8