Deutz stemmt sich gegen Marktschwäche
Deutz im Sog der Konjunkturschwäche
Wachstum nur in den USA – Vorstand beschwört Resilienz
ab Köln
Der Motorenbauer Deutz kann sich der weltweiten Konjunkturschwäche nicht entziehen. Auch im zweiten Quartal gaben Auftragseingang, Umsatz und Ergebnis kräftig nach. Gleichwohl hält sich Vorstandschef Sebastian Schulte zugute, dass sich die Resilienz des Unternehmens deutlich erhöht hat. Trotz der schwachen Rahmenbedingungen habe Deutz auch im zweiten Quartal schwarze Zahlen geschrieben, sagte Schulte bei der Vorlage des Zwischenberichts.
So schwächte sich der Auftragseingang im Zeitraum April bis Juni um 17% ab. Der Absatz gab um ein Fünftel nach, der Umsatz um 15% auf 494 Mill. Euro. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) brach sogar um mehr als ein Drittel auf 22,4 Mill. Euro ein. Doch auch wenn Schulte nicht so schnell mit einer konjunkturellen Erholung rechnet, wird lediglich die Absatzprognose leicht angepasst. Bestenfalls wird im laufenden Turnus mit einem Verkauf von 160.000 Motoren gerechnet.
Prognose hat Bestand
Derweil haben Umsatz- und Ergebnisvorausschau Bestand. Die Erlöse sollen zwischen 1,9 und 2,1 Mrd. Euro liegen, die dazugehörige Ebit-Marge zwischen 5 und 6,5%. Im ersten Halbjahr schaffte Deutz 5,7%. Zwar haben die Kölner mit einem Umsatz von 873 Mill. Euro zur Halbzeit noch nicht die Hälfte des Jahresziels geschafft, doch werden die beiden jüngst abgeschlossenen Akquisitionen Schützenhilfe leisten. Dabei soll Blue Star Power Systems, ein Hersteller von Stromgeneratoren aus den USA, zum Konzernumsatz 2024 mehr als 50 Mill. Euro beisteuern. Über 100 Mill. Euro werden von den Vertriebs- und Serviceaktivitäten von Rolls Royce Power Systems erwartet.
Beide Akquisitionen liefern nach den Angaben höhere Margen ab als Deutz derzeit erwirtschaftet. Dass Deutz den Fokus nun stärker auf die USA richte und sich auch thematisch breiter aufstelle, zahle sich in der zyklisch angespannten Weltlage ebenso aus wie der angekündigte Ausbau des Servicegeschäfts. Denn regional wuchs im ersten Halbjahr lediglich der Umsatz in den USA, derweil Europa und Asien/Pazifik (inklusive China) mit prozentual zweistelligen Rückgängen konfrontiert waren.