Healthcare

„Die USA werden in Forschung und Medizintechnik der Taktgeber bleiben“

Die USA werden aus Sicht von Fresenius-Chef Michael Sen auch unter einer neuen US-Regierung weltweit führend im Gesundheitsmarkt sein. Fresenius, die auf ein erfolgreiches drittes Quartal blickt, will ein verlässlicher Partner bleiben.

„Die USA werden in Forschung und Medizintechnik der Taktgeber bleiben“

„Die USA werden in Forschung und Medizintechnik der Taktgeber bleiben“

Fresenius rechnet sich auch unter neuer US-Regierung Chancen aus − Konzern erhöht Jahresziele nach starkem Quartal

swa Frankfurt

Das US-Geschäft spielt für Fresenius eine wichtige Rolle, entsprechend richtet sich der Blick im Healthcare-Konzern intensiv auf den Ausgang der Präsidentschaftswahl in den Vereinigten Staaten. „Der Wahlausgang wird viele Dinge verändern“, unterstreicht Fresenius CEO Michael Sen anlässlich der Bekanntgabe der Zahlen zum dritten Quartal. Die neue US-Administration werde andere Schwerpunkte setzen, der Wahlausgang werde starke Auswirkungen auf Geopolitik, Geldpolitik und das Miteinander innerhalb der Gesellschaft sowie zwischen Regionen und Nationen haben, sagt Sen.

Mit Blick auf Änderungen im Gesundheitsmarkt ist es aus Sicht von Sen noch zu früh zu sagen, was genau passieren werde. Der Manager zeigt sich aber zuversichtlich, dass „die USA in Forschung und Medizintechnik weltweit führend bleiben und weiterhin Taktgeber und Leitmarkt sein werden." Das Land gebe 18% des Bruttoinlandsprodukts für Gesundheit aus. Das schaffe Impulse für Innovationen. Fresenius sei ein wichtiges Unternehmen in dem Leitmarkt und „ist und bleibt ein verlässlicher Partner für die Patienten in den USA“, sagt der Manager.

Fresenius hält das Tempo hoch

Sen erinnert daran, dass Fresenius zuletzt auch in den USA mit dazu beigetragen habe, die Engpässe bei Spül- und Infusionslösungen infolge von Hurrikanschäden auszugleichen. „Wir fahren weltweit alle Linien hoch“, betont er. Es sei jedoch ein lokales Geschäft. Wegen des niedrigen Preises müsse lokal gefertigt werden, erklärt Sen und mahnt: „Versorgungssicherheit hat einen Preis“.

Fresenius habe in ihrem eigenen Geschäft das Tempo im dritten Quartal hoch gehalten und die operative Marge verbessert. Der Konzern profitiere von den langfristigen Trends im Gesundheitsmarkt. Mit Blick auf die Situation in Deutschland sagte Sen: „Es ist fünf nach zwölf." Man dürfe den Standort nicht kaputtreden, doch es gebe „dringenden Reformbedarf“. Die Politik müsse Verantwortung übernehmen und Handlungs- und Wachstumspfade vorgeben. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu steigern bedürfe es „signifikanter struktureller Veränderungen“.

Aus eigener Kraft

Für die Entwicklung im eigenen Unternehmen zieht Sen ein positives Fazit: „Wir wachsen profitabel und das aus eigener Kraft“. Der Umsatz kletterte im dritten Quartal um 7% auf 5,3 Mrd. Euro; organisch und währungsbereinigt ist es ein Plus von jeweils 9%. Das Betriebsergebnis (Ebit) vor Sondereinflüssen stieg um 8% auf 552 Mill. Euro; währungsbereinigt um 9%. Mit Blick auf die hohe Dynamik erhöht Fresenius die Jahresziele und stellt nun für 2024 ein organisches Umsatzwachstum von 6 bis 8% in Aussicht − zuvor 4 bis 7%. Beim Ebit vor Sondereinflüssen wird ein Plus von 8 bis 11% angepeilt − zuvor 6 bis 10%.

Starker Cashflow

Die starke Geschäftsentwicklung und Fortschritte in der Kapitaloptimierung führten zu einem kräftigen Anstieg des operativen Cashflow auf 763 (i.V. 603) Mill. Euro. Der Free Cashflow wird mit 623 Mill. nach 102 Mill. Euro ausgewiesen. Das spiegelt sich in einem Rückgang des Verschuldungsgrades auf 3,24.

In der Effizienzsteigerung geht es schneller voran als geplant. Das für 2025 gesteckte Ziel jährlicher Einsparungen von 400 Mill. Euro hat Fresenius im dritten Quartal mit Kostensenkungen von 408 Mill. erreicht.

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