Die Zukunft von Stada ist noch offen
Gute Geschäfte mit Nachahmermedikamenten und Spezialpharmazeutika geben dem Arzneihersteller Stada Auftrieb. Im ersten Halbjahr stieg der Umsatz um 9% zum Vorjahreszeitraum auf gut 2 Mrd. Euro, wie das Unternehmen in Bad Vilbel mitteilte. Zugleich wuchs der um Währungs- und Sondereffekte bereinigte operative Gewinn (Ebitda) um 11% auf 463,5 Mill. Euro.
Vorstandschef Peter Goldschmidt sprach von einem Wachstum über dem Marktdurchschnitt. Unter dem Strich blieb Stada im ersten Halbjahr ein Gewinn von 186 Mill. Euro, 15% mehr als ein Jahr zuvor. Das Unternehmen ist bekannt für das Erkältungsmittel Grippostad und die Sonnenmilch Ladival.
Während der Umsatz mit Nachahmerarzneien und Spezialpharmazeutika auch dank der Einführung neuer Marken prozentual zweistellig zulegte, gab es im Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten einen vergleichsweise geringen Zuwachs von 3%. Als Grund gab Stada eine relativ milde Erkältungs- und Hustensaison an, die bei vielen eigenen Marken zu einer stark nachlassenden Kundennachfrage geführt habe.
Russland-Geschäft als hohe Hürde
Die Halbjahreszahlen sind bereinigt um das Russland-Geschäft. Die Stada-Eigentümer, die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven, hatten entschieden, es auszugliedern. Hintergrund sind Pläne für einen Verkauf oder einen Börsengang von Stada. Das Russland-Geschäft, das zuletzt mehr als 15% zum Umsatz beitrug, galt dabei als hohe Hürde. Stada hatte sich trotz des Ukraine-Kriegs nicht aus Russland zurückgezogen und auf die medizinische Versorgung der Menschen vor Ort verwiesen.
Die Gespräche über einen milliardenschweren Verkauf oder Börsengang von Stada mit seinen rund 11.500 Beschäftigten dauern länger als erwartet. Die Finanzinvestoren Bain Capital und Cinven sind dem Vernehmen nach weiter in Verhandlungen mit Interessenten wie Beteiligungsfirmen und Pharmaunternehmen. Parallel werde ein Börsengang vorbereitet.