Digitalbranche senkt ihre Erwartungen
Geschäftserwartung der Digitalbranche trübt sich ein
sar Frankfurt
Die Unternehmen der Digitalbranche entwickeln sich stabil, allerdings auf einem im Langzeitvergleich eher niedrigen Niveau. Das zeigt die jüngste Auswertung des Bitkom-Ifo-Digitalindex, der die aktuelle Geschäftslage sowie die Geschäftserwartungen für die kommenden drei Monate abbildet.
Die momentane Geschäftslage der IT- und Telekommunikationsunternehmen liegt dabei mit 30 Punkten klar im positiven Bereich und um 0,9 Punkte höher als im Juni. Von den Höchstständen ist der Wert dennoch ein gutes Stück entfernt. Vor Ausbruch der Corona-Pandemie lag die Einschätzung zur Geschäftslage regelmäßig bei Werten von 40 und mehr Punkten, und auch zu Jahresanfang 2022 waren diese Werte nach einem Einbruch während der Pandemie wieder erreicht worden.
Digitalbranche wird vorsichtiger
Mit Blick auf die kommenden Monate hat die Digitalbranche ihre Erwartungen gesenkt: Die Geschäftserwartungen liegen mit einem Wert von –4,6 Punkten im negativen Bereich und niedriger als im Juni (–4 Punkte). Noch schwächer waren die Erwartungen nach Ausbruch der Corona-Pandemie, als Werte von –30 Punkten gezählt wurden, sowie im zweiten Halbjahr 2022, als der Wert um –15 Punkte lag.
Der aus Auslastung und Erwartungen gebildete Geschäftsklimaindex liegt mit 12 Punkten im Langfristvergleich auf eher niedrigem Niveau. Im Vergleich zu anderen Branchen zeige sich die Digitalbranche dennoch stabil, sagte Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst.
„Die Unternehmen der Bitkom-Branche behaupten sich in einem schwierigen Umfeld und zeigen sich weit überwiegend krisenfest“, wird Wintergerst in einer Mitteilung zitiert. Der Ifo-Geschäftsklimaindex für die Gesamtwirtschaft hatte sich zuletzt ebenfalls eingetrübt, und das bereits zum dritten Mal in Folge. Dies gilt als Rezessionssignal.