DSM-Firmenich bereitet Carve-out der Sparte Tiergesundheit vor
DSM-Firmenich will Geschäft
mit Tiergesundheit abspalten
Aromenkonzern leidet unter niedrigen Vitaminpreisen
swa Frankfurt
Der Duft- und Aromenkonzern DSM-Firmenich bereitet die Abspaltung der Sparte Tierernährung und -gesundheit vor. Mit dem Carve-out könne der Konzern den Einfluss des volatilen und zuletzt ertragsschwachen Vitamingeschäfts auf die Ertragslage mindern und die Kapitalintensität reduzieren, begründet das Unternehmen die Pläne. Das Geschäft mit Futtermittelzusatzstoffen werde sein Potenzial unter anderer Eigentümerschaft besser entfalten können. An der Börse kamen die Pläne gut an: DSM-Firmenich-Aktien gewannen zeitweise mehr als 14%.
Preisdruck und Lagerabbau
CEO Dimitri de Vreeze sprach mit Bekanntgabe der Abtrennungspläne und der Bilanzvorlage für 2023 von "beispiellosen Bedingungen" mit sehr niedrigen Vitaminpreisen und einem anhaltenden Lagerabbau. Der Konzern habe angesichts dieses Umfelds die Überprüfung des Portfolios forciert. Die Abspaltung der Sparte Animal Nutrition & Health solle im Laufe des Jahres 2025 umgesetzt werden. Der Geschäftsbereich Tierernährung zeigt für 2023 einen Umsatzrückgang in Pro-forma-Rechnung um 15% auf 3,23 Mrd. Euro. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) brach um 76% auf 128 Mill. Euro ein. Die Marge schrumpfte von 13,8% auf 4,0%. Die Sparte zeigte schon 2022 die geringste Rentabilität im Konzern.
Stabile Dividende
Der niederländische Feinchemiekonzern DSM und der Schweizer Duft- und Aromenanbieter Firmenich hatten im Frühjahr vergangenen Jahres ihren Zusammenschluss besiegelt. Schon wenige Monate später folgte die erste Gewinnwarnung mit Hinweis auf Probleme im Vitamingeschäft. Nun wird bekräftigt, dass die geplanten Schließungen in der Vitaminproduktion in China vorangehen.
Im gesamten Konzern der DSM Firmenich war der Umsatz 2023 um 7% auf 12,3 Mrd. rückläufig, das bereinigte Ebitda schrumpfte um 22% auf 1,8 Mrd. Euro. Die Dividende soll stabil gehalten werden bei 2,50 Euro je Aktie. Für 2024 stellt der Konzern ein adjustiertes Ebitda von mindestens 1,9 Mrd. Euro in Aussicht.