Durchwachsenes Halbjahr für 2G Energy
2G Energy hat sich für 2024 viel vorgenommen
Durchwachsenes erstes Halbjahr – Prognose dennoch bestätigt – Verbessertes regulatorisches Umfeld
ab Köln
2G Energy hat im ersten Halbjahr unter den schwierigen Rahmenbedingungen im Inland gelitten. Gleichwohl zeigt sich der Hersteller von Kraft-Wärme-Kopplungs-Anlagen zuversichtlich, die Jahresziele zu erreichen. Um den unteren Prognoserand zu erreichen, muss sich der Umsatz im zweiten Semester auf mindestens 229 Mill. Euro belaufen, nach 131,2 Mill. Euro in den ersten sechs Monaten.
Zugleich muss das operative Ergebnis (Ebit) auf mindestens 30,6 Mill. Euro ausgebaut werden, um die avisierte Marge von 8,5 bis 10% zu erreichen. Im ersten Halbjahr belief sich das Ebit auf 4,1 Mill. Euro, die Marge auf 3,1%. Zuversichtlich stimmt den Vorstand an dieser Stelle der stabil hohe Auftragsbestand, der sich Ende August auf über 220 Mill. Euro belief. Die Entwicklung geht vorwiegend auf das Konto der Auslandsmärkte.
Kosten flexibilisiert
Hierzulande verzögerten die Kunden dagegen den Produktionsabruf. Die Liegezeit bei 2G Energy habe sich von wenigen Wochen auf ein paar Monate verlängert, erläutert Finanzvorstand Friedrich Pehle im Gespräch. Während sich die Teileversorgung bei 2G Energy deutlich entspannt habe, gebe es bei Kunden unverändert Engpässe bei Transformatoren, Fachkräften und Genehmigungen, begründet er. Dank der Beschäftigung von Leih- und Werksvertragsarbeitskräften ist es 2G Energy aber gelungen, auf die veränderte Marktsituation schnell zu reagieren. Dadurch konnte das Ebit trotz rückläufiger Erlöse stabil gehalten werden, sagt Pehle.
Im ersten Halbjahr verringerte sich der Umsatz mit Blockheizkraftwerken (BHKW) in Deutschland um über 23%. Umgekehrt wuchs der inländische Service-Umsatz. Letztlich gaben die Erlöse im Heimatmarkt, auf den mit fast 60% mehr als die Hälfte des Gesamtumsatzes entfällt, „nur“ um 6,5% nach. In- und Ausland zusammengenommen verringerte sich der Umsatz um 3,2%.
Umsatzprognose für 2025 erhöht
Dennoch blickt der Finanzchef mit viel Zuversicht nach vorne, zumal sich das regulatorische Umfeld zuletzt zugunsten der dezentralen Energieversorgung verbessert habe. So sei inzwischen auch in der Politik die strategische Bedeutung der Biogasnutzung in der Strom- und Wärmewende erkannt worden. Auf EU-Ebene gebe es zudem Richtlinien, die den Bedarf an BHKW-Anlagen perspektivisch erhöhen dürften. Die Zuversicht spiegelt sich auch darin, dass 2G Energy die Umsatzprognose für 2025 vorzeitig nach oben setzt. Standen bislang 390 bis 450 Mill. Euro in der Planung, sollen im kommenden Jahr mindestens 410 Mill. Euro erwirtschaftet werden.
Wenngleich Pehle einräumt, dass das Margenziel für 2024 ambitioniert ist, hält er es für erreichbar. Der Grund: Da Preisanpassungen an veränderte Inputkosten mit Zeitverzug erfolgten, profitiere 2G Energy nun davon, dass sich das Preisgefüge im Einkauf wieder normalisiert habe.