Prognosesenkung

Eingetrübte Aussichten setzen Mister Spex zu

Die trübe Konsumstimmung setzt dem Online-Optiker Mister Spex zu. Nach einer Prognosesenkung rutschte das Papier am Dienstag zeitweise um 17 Prozent ab. Am Mittwoch legt das Management die Zahlen zum zweiten Quartal vor. Die Position des CFO ist vakant.

Eingetrübte Aussichten setzen Mister Spex zu

sp Berlin

Der Berliner Online-Optiker Mister Spex hat wegen des bislang enttäuschenden Geschäfts mit hochmargigen Korrektionsbrillen seine Prognose für das Gesamtjahr nach unten korrigiert. Statt des bisher in Aussicht gestellten Umsatzwachstums um etwas mehr als 18% traut sich das Unternehmen jetzt nur noch ein Plus von 7 bis 12 % auf 208 Mill. bis 218 Mill. Euro zu, wie die börsennotierte Gesellschaft mitteilte. Weil die Kostenstrukturen sich bislang an einer deutlich stärkeren Geschäftsentwicklung orientiert haben, wird statt eines bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) oberhalb der im Vorjahr erzielten 4,1 Mill. Euro nunmehr eine bereinigte Ebitda-Marge zwischen −6 % und −3 % prognostiziert. In der Mitte des Korridors für Umsatz und Ergebnis lässt sich auch ohne Sehhilfe ein knapp zweistelliger bereinigter Verlust auf Ebitda-Ebene erkennen.

Die Aktie, die im Juli 2021 zu einem Angebotspreis von 25 Euro an die Börse startete, beendete den Handel am Dienstag bei 3,72 Euro mit einem Abschlag von gut 15 %.

Sparprogramm ohne CFO

Am Mittwoch stellt das Unternehmen die Zahlen zum zweiten Quartal vor. Investoren dürften sich vor allem für die Details des Effizienzprogramms „Lean for Leverage“ interessieren, mit dem das Management die Kosten dem Marktumfeld anpassen will. Firmengründer und Co-CEO Dirk Graber muss den Earnings Call ohne den bisherigen Finanzchef Sebastian Dehnen bestreiten, der das Unternehmen Ende August „im besten gegenseitigen Einvernehmen“ verlassen hat. Die Personalie hatte Mister Spex Mitte Juni angekündigt. Über die Nachfolge ist noch nicht entschieden. Seit Anfang September verantwortet Graber das Finanzressort und wird interimistisch von externer Verstärkung unterstützt, bis ein neuer CFO gefunden ist. Eine andere Personalie ist bereits entschieden: Seit Mitte August ist An­dreas Kretschmer, zuvor Chief Operating Officer bei Invincible Brands, neuer COO von Mister Spex.

Die Prognosesenkung begründet das Unternehmen mit der eingetrübten Konsumstimmung aufgrund der Folgen der Corona-Pandemie, des Krieges in der Ukraine sowie der stark gestiegenen Inflation. Dieses Marktumfeld bleibe nach den derzeitigen Erwartungen „vorerst herausfordernd“, heißt es in der Mitteilung. Das Umsatzwachstum im zweiten Quartal habe zwar über dem ersten Quartal gelegen. Der Produktmix habe sich allerdings nachteilig von Korrektionsbrillen zu Kontaktlinsen und Sonnenbrillen verschoben.

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