Der aktivistische Investor Elliott hat seine Beteiligung an der defizitären Foto-App Pinterest bestätigt – über die seit rund drei Wochen gemunkelt wurde – und der Aktie des US-Unternehmens damit zu einem Kurssprung verholfen. „Pinterest ist ein hoch strategisches Unternehmen mit erheblichem Wachstumspotenzial, und unser Glauben an eine Möglichkeit zur Wertsteigerung hat dazu geführt, dass wir nun der größte Investor von Pinterest sind“, erklärte der für seine aggressiven Investments bekannte Hedgefonds.

Über eine Beteiligung des Investors in Höhe von 9 % hatte das „Wall Street Journal“ bereits Mitte Juli berichtet; die Aktie legte damals um 16 % zu. Nun ging es zum Handelsbeginn an der Nasdaq noch mal um 15 % nach oben. Wegen des Tech-Ausverkaufs an den Börsen, der den Kurs von Pinterest besonders stark in Mitleidenschaft gezogen hatte, liegt das Papier auf Jahressicht derzeit aber noch mit 60 % im Minus.

Bei Elliott gibt man sich nach dem Wechsel des Pinterest-Chefs Ende Juni jedoch optimistisch. „CEO Bill Ready ist der Richtige an der Führungsspitze, um Pinterests nächste Wachstumsphase zu managen“, hieß es von dem Investor weiter. Ready, der als Konzernchef auf den Firmen-Mitgründer Ben Silbermann folgte und der mit seinen vorherigen Stationen bei Alphabet, Paypal und dem Mobile-Payment-Service Venmo als erfahrener Tech-Manager gilt, dürfte nach Einschätzung von Wall-Street-Beobachtern dabei helfen, Pinterest noch stärker auf E-Commerce zu trimmen. Noch finanziert sich das Unternehmen aus San Francisco vornehmlich über Werbung.

Hier entwickelte sich die Nachfrage im zweiten Quartal jedoch schlechter als von Pinterest erwartet. Statt um 11 % legte der Umsatz von April bis Ende Juni nur um 9 % auf 666 Mill. Dollar zu, wie das Unternehmen am späten Montagabend mitteilte. Damit hatten Analysten in etwa gerechnet. Im laufenden dritten Quartal sollen die Erlöse nach Unternehmensangaben im mittleren einstelligen Prozentbereich zulegen. 2021 war die Plattform in jedem Quartal zweistellig, teils sogar dreistellig gewachsen. Mit 433 Millionen monatlich aktiven Nutzern lag Pinterest Ende Juni über den Schätzungen von Beobachtern, obwohl dies einem Rückgang im Vorjahresvergleich um 5 % entspricht. Der Verlust belief sich auf gut 43 Mill. Dollar.