Aktivist macht Druck

Elliott dringt auf Verkauf des BP-Tankstellennetzes

Elliott fordert angeblich den Verkauf des BP-Tankstellennetzes. Vor der Hauptversammlung am 17. April wird ein Schreiben des Shareholder-Aktivisten erwartet.

Elliott dringt auf Verkauf des BP-Tankstellennetzes

Elliott drängt BP zum Verkauf
des Tankstellennetzes

Hedgefonds geht neue Strategie angeblich nicht weit genug

hip London

Der Shareholder-Aktivist Elliott hat von BP angeblich den Verkauf ihres Tankstellennetzes gefordert. Wie die zur Daily-Mail-Gruppe gehörende Website „This is Money“ berichtet, könnte ein Verkauf der mehr als 1.200 Tankstellen Analysten zufolge 31 Mrd. Pfund (knapp 37 Mrd. Euro) einspielen. Der Erlös könne für den Schuldenabbau verwendet werden.

Als mögliche Käufer kämen die von den Issa-Brüdern gegründete EG Group und die Motor Fuel Group des Finanzinvestors Clayton, Dubilier & Rice in Frage. Noch liegt kein Schreiben von Elliott an den Board des Shell-Rivalen vor. Den Schmierstoffhersteller Castrol hatte CEO Murray Auchincloss bereits ins Schaufenster gestellt.

Opposition gegen Helge Lund

Es gibt noch keine Mitteilung dazu, mit wie viel Prozent der New Yorker Hedgefonds bei BP eingestiegen ist. Der Website zufolge beläuft sich der Wert seiner Beteiligung auf 3,5 Mrd. Pfund. Anderenorts war von 5% die Rede.

Elliott gehe die vor zwei Wochen von Auchincloss vorgestellte neue Strategie nicht weit genug, lautet die allgemeine Einschätzung. Es wird damit gerechnet, dass sich der Aktivist noch vor der Hauptversammlung am 17. April äußert und unter anderem die Ablösung von Chairman Helge Lund fordern wird.

Fossile Brennstoffe im Fokus

Auchincloss hatte auf dem langerwarteten Kapitalmarkttag des FTSE-100-Schwergewichts angekündigt, die Investitionen in Öl und Gas um ein Fünftel auf 10 Mrd. Dollar pro Jahr hochzufahren. Alle Pläne, die Öl- und Gasproduktion herunterzufahren, wurden gestrichen.

Wettbewerber wie Shell und Equinor hatten bereits früher angekündigt, künftig wieder verstärkt auf das traditionelle Geschäft mit fossilen Brennstoffen zu setzen. Elliott wird nachgesagt, eine ähnliche Strategie zu fordern.

Reduzierung statt Ausstieg

Der von Auchincloss gegen Ende Februar verkündete „grundlegende Reset“ brachte aber keinen Ausstieg aus dem Geschäft mit erneuerbaren Energien mit sich. BP reduzierte lediglich die Investitionen in dieses Segment um 5 Mrd. Dollar jährlich. Die Offshore-Windparks sollen in ein Joint Venture mit der japanischen Jera ausgegliedert werden.

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