US-Aktivist

Elliott steigt bei Dai Nippon Printing ein

Der aktivistische US-Fonds Elliott Management hat sich am japanischen Mischkonzern Dai Nippon Printing (DNP) beteiligt. Nach unbestätigten Meldungen hält Elliott knapp 5 % der Anteile im Wert von rund 300 Mill. Euro.

Elliott steigt bei Dai Nippon Printing ein

mf Tokio

Der aktivistische US-Fonds Elliott Management hat sich am japanischen Mischkonzern Dai Nippon Printing (DNP) beteiligt. Nach unbestätigten Meldungen hält Elliott knapp 5% der Anteile im Wert von rund 300 Mill. Euro. Damit wäre der Fonds des US-Investors Paul Singer der drittgrößte Einzelaktionär des 146 Jahre alten Traditionsunternehmens. Nach Informationen der „Financial Times“ dringt Elliott auf aggressivere Aktienrückkäufe sowie den Verkauf der Anteile an anderen Unternehmen und die Veräußerung von vielen Immobilien. Allein die Überkreuzbeteiligungen sollen 37% des Nettovermögens ausmachen, während der Aktienkurs auf dem Niveau der Jahrtausendwende steht.

Auf einem Sondertreffen im März will DNP die Hauptpfeiler des neuen mittelfristigen Geschäftsplans vorstellen. Dabei werde man auf die Stimmen von Elliott und anderer Aktionäre hören, so der Konzern.

Ungeachtet des altmodischen Namens ist das Druckgeschäft nur eine von drei Sparten von DNP. Bei Metallmasken für die Herstellung kleiner OLED-Bildschirme für Smartphones gehört der Konzern zu den weltweit großen Anbietern. Zugleich kontrolliert DNP 70% des Weltmarktes für die Herstellung von Beuteln für Lithium-Ionen-Batterien. Unter den Endkunden sind VW, Renault, Ford und Nissan. Außerdem bietet man zahlreiche digitale Dienstleistungen in Japan an.

Der Investorenberater Institutional Shareholder Services (ISS) hatte zur Hauptversammlung 2022 vergeblich empfohlen, gegen die Wiederwahl des 89-jährigen Chairman Yoshitoshi Kitajima und seines Sohnes und Präsidenten Yoshinari zu stimmen. ISS hatte sie für die falsche Anlage von DNP-Kapital verantwortlich gemacht. Vater und Sohn halten knapp 1% der Aktien.

Elliott hatte sich in Japan bisher bei Toshiba und zuletzt bei Softbank Group engagiert und folgte damit vielen aktivistischen Auslandsinvestoren, die in unterbewertete Unternehmen einsteigen.