Energieversorger Iberdrola erzielt Rekordgewinn
ths Madrid
Die Investitionen in Ökostrom und Netzwerke haben sich für Iberdrola ausgezahlt. Der spanische Energieversorger erzielte im vergangenen Jahr einen Rekordgewinn von 3,9 Mrd. Euro, 8% mehr als 2020, wie am Mittwoch bekannt wurde. Damit übertraf der Konzern die Erwartungen der Analysten.
Das Ebitda stieg um 20 % auf 12 Mrd. Euro. Besonders gut liefen die Geschäfte in den USA und in Brasilien. In Spanien und Großbritannien litt das Ergebnis unter den stark gestiegenen Strompreisen, da die meisten Kunden Verträge mit festen, niedrigeren Tarifen besitzen. Sonst wäre die Bilanz noch besser ausgefallen, erklärte der Vorsitzende von Iberdrola, Ignacio Sánchez Galán, vor Analysten. Für das laufende Jahr erwarte man einen Reingewinn von 4 bis 4,2 Mrd. Euro.
Die Spanier erhöhten 2021 die Investitionen um 3 % auf fast 10 Mrd. Euro. Die erneuerbaren Energien machten 44 % der Ausgaben aus. Iberdrola setzt verstärkt auf Offshore-Windenergie. So wird in der deutschen Ostsee mit Windanker ein neuer Park gebaut, der bis 2026 auf gut 300 Megawatt kommen soll. Pläne für einen Spin-off der Offshore-Windenergie „liegen zurzeit nicht auf dem Tisch“, sagte Sánchez Galán.
Der Vorsitzende begrüßte die Entscheidung der spanischen Regierung, die geplanten Einschnitte der durch den Anstieg der Energiepreise erhöhten Gewinne der Versorger teilweise zurückzunehmen.
Iberdrola ist seit Monaten in eine Spionageaffäre in Spanien verwickelt. Sánchez Galán musste neulich unter Verdacht vor Gericht zu den Vorwürfen aussagen, Mitbewerber und unbequeme Umweltschutzgruppen ausspioniert zu haben. Die Affäre war auch einer der Gründe, warum die Regulierer im US-Bundesstaat New Mexico die Übernahme des dortigen Versorgers PNM verweigerten. Sánchez Galán zeigte sich zuversichtlich, dass der Einspruch beim Obersten Bundesgericht Erfolg haben wird.