Auf Kurs zu den Jahreszielen

Eon-CFO: Ampel-Aus ändert nichts an Investitionsplan

Der bevorstehende Regierungswechsel in Berlin ändert nichts an den Investitionsplänen von Eon. Im Gegenteil: Dem Energiepapier der Union kann Finanzchefin Nadia Jakob viel Positives abgewinnen.

Eon-CFO: Ampel-Aus ändert nichts an Investitionsplan

Eon sieht Ampel-Aus gelassen

CFO: Investitionsprogramm ist nicht gefährdet – Kein Zurück zur Atomkraft

ab Köln

Trotz gestiegener Unsicherheit mit Blick auf die bevorstehenden Neuwahlen in Deutschland hält Eon am langjährigen Investitionsplan fest. „Unser Investitionsprogramm ist nicht gefährdet“, sagte Finanzchefin Nadia Jakobi vor Analysten. Im Gegenteil: Dem energiepolitischen Kurs, den die Union gemäß ihres Diskussionspapiers „Neue-Energie-Agenda“ einschlagen will, kann die Finanzchefin des Netzbetreibers Positives abgewinnen.

Es sei gut, dass nach dem massiven Ausbau der Erneuerbaren in den letzten Jahren nun der Netzausbau stärker in den Fokus genommen werde. Zugleich erneuerte Jakobi die Forderung nach einer höheren Verzinsung der Netzinvestitionen. Dass eine neue Regierung bei den Netzentgelten etwas unternehmen müsse, stehe außer Frage. Das betreffe aber weniger die Netzbetreiber, sondern sei eine Frage der Kostenverteilung.

Mehr Pragmatismus

Auch wertet Jakobi positiv, dass die Union bei der Energiewende stärker auf die Kosten schauen will. Das lasse einen eher pragmatischen Ansatz erwarten, statt des bislang eher ideologisch geprägten Wegs. Die Rückkehr zur Atomkraft hält Eon jedoch für unrealistisch. „Es gibt keinen wirtschaftlich sinnvollen Weg, das Kraftwerk wieder ans Netz zu bringen“, sagte Jakobi. Eon hatte das AKW Isar 2 im April 2023 abgeschaltet.

Im Einklang mit dem Investitionsplan hat Eon in den ersten neun Monaten 4,7 Mrd. Euro investiert, ein Plus von einem Fünftel. Das Gros floss dabei mit 3,6 Mrd. Euro in das Netzgeschäft. Eon hat sich vorgenommen, 42 Mrd. Euro bis 2028 zu investieren. Zugleich stiegen die wirtschaftlichen Schulden, die auch die Pensionsverbindlichkeiten enthalten, seit Jahresbeginn um 3,4 Mrd. auf 41,1 Mrd. Euro.

Auf Kurs zu Jahreszielen

Damit fühlt sich Eon jedoch solide aufgestellt, wird die Verschuldungsobergrenze vom Fünffachen des bereinigten Ebitda doch nicht überschritten. Nach neun Monaten sieht sich Eon auf direktem Kurs zu den Jahreszielen. Das bereinigte operative Ergebnis (Ebitda) wird in einer Spanne zwischen 8,8 und 9 Mrd. Euro erwartet, das bereinigte Konzernergebnis zwischen 2,8 und 3 Mrd. Euro.

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