Eon fährt Investitionen hoch
Eon-Investitionsplan begeistert Anleger
42 Mrd. Euro bis 2028 – Löwenanteil geht in Netze – Aktie legt 6 Prozent zu
ab Düsseldorf
Mit guten Jahreszahlen im Rücken will sich Eon zum „Spielmacher der Energiewende in Europa“ aufschwingen. Das ist der Anspruch, den Vorstandschef Leonhard Birnbaum in der Bilanzpressekonferenz formulierte und mit einem neuen Investitionsplan untermauerte. Für den Zeitraum 2024 bis 2028 – Eon schreibt den Investitionsplan alljährlich um ein Jahr fort – plant der Netzbetreiber 42 Mrd. Euro zu investieren. Das sind 9 Mrd. Euro mehr, als für den Zeitraum 2023 bis 2027 veranschlagt war.
Eon hatte die Wachstumsoffensive Ende 2021 gestartet. Von damals geplanten 22 Mrd. Euro wurde das Investitionsbudget seither fast verdoppelt. Von den zusätzlichen Investitionen ist allerdings ein Viertel Inflationseffekten geschuldet.
Das Geld soll zum Großteil (70%) in Deutschland investiert werden. 34 Mrd. Euro sind für Ausbau, Modernisierung und Digitalisierung der Netze reserviert, führte Noch-CFO Marc Spieker aus. Damit soll die Netzinfrastruktur bis 2028 um durchschnittlich 10% pro Jahr wachsen. Mit einem vergleichbaren Anstieg im Segment Energienetze sei vorerst jedoch nicht zu rechnen. Denn die Zinswende habe der Regulator nur für neue Anlagen nachvollzogen, nicht jedoch für Bestandsanlagen. Daher werde sich der höhere Kapitalmarktzins in das Ergebnis fressen, erläuterte Spieker. Das restliche Investitionsbudget soll mit 5 Mrd. Euro in Infrastrukturlösungen für Industrie, Städte und Kommunen fließen, weitere 2,5 Mrd. Euro sind für Kundenlösungen im Privatkundensegment vorgesehen.
Wenngleich die Essener im neuen Geschäftsjahr zunächst mit einem Ergebnisrückgang rechnen, stießen die Wachstumsaussichten an der Börse auf Beifall. Der Dax-Wert legte in der Spitze um fast 7% zu. Zum Handelsende stand mit 12,52 Euro ein Tagesgewinn von 6% zu Buche. Damit musste sich Eon im Dax nur Zalando geschlagen geben.