EU-Behörde empfiehlt Zulassung von Covid-19-Impfstoff von Valneva
Reuters/md Frankfurt
Das Biotechunternehmen Valneva kann nach langem Warten mit der Zulassung seines Covid-19-Impfstoffs in der Europäischen Union (EU) rechnen. Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA gab am Donnerstag grünes Licht für das Vakzin der französisch-österreichischen Firma. Der zuständige Ausschuss der EMA empfahl den Impfstoff zur Verwendung als Erstimpfung bei Menschen im Alter von 18 bis 50 Jahren. Die finale Entscheidung liegt bei der Europäischen Kommission, deren Zustimmung gilt aber als Formsache.
In der EU wäre es damit der sechste zugelassene Covid-19-Impfstoff und der erste sogenannte Totimpfstoff. Das Vakzin enthält das inaktivierte Sars-CoV-2-Virus sowie zwei Wirkverstärker. Bereits auf dem Markt sind die mRNA-Vakzine von Biontech/Pfizer und Moderna, die zwei Vektorimpfstoffe von AstraZeneca und Johnson & Johnson sowie das Vakzin von Novavax auf Proteinbasis.
Valneva hatte erst vor kurzem die Zukunft ihres Totimpfstoffs in Frage gestellt, nachdem die EU-Kommission angekündigt hatte, den Vorabkaufvertrag für das Vakzin wegen Verzögerungen im Zulassungsprozess möglicherweise zu kündigen.
An der US-Börse Nasdaq sprang der Kurs der Valneva-Aktie nach Handelseröffnung um 36% auf 33,76 Dollar. Im Verlauf reduzierte sich der Gewinn auf 30,90 Dollar (+24%). Die Marktkapitalisierung lag damit bei 1,66 Mrd. Dollar. Über den Kurssprung freuen wird sich insbesondere Pfizer. Der US-Pharmariese hatte erst Anfang der Woche im Rahmen einer Kapitalerhöhung 8,1% an Valneva übernommen, dafür allerdings einen Preis deutlich über dem Kursniveau der vorherigen Tage (rund 16 Dollar) gezahlt.