Raumfahrt

Europa ist auf dem Weg zurück ins All

Derzeit hat Europa keinen eigenen Zugang zum All. Das soll sich in diesem Jahr ändern, verspricht ESA-Chef Aschbacher. Er ist zuversichtlich, dass die neue Trägerrakete Ariane 6 und die kleinere Vega-C-Rakete 2024 wie geplant starten können.

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ESA optimistisch für Startpläne von Ariane 6 und Vega C – Rekordbudget für Weltraumbehörde

wü Paris

Die Europäische Weltraumbehörde ESA (European Space Agency) steht 2024 vor einer Reihe von Herausforderungen. Sie muss vor allem dafür sorgen, dass der Erststart der verspäteten neuen Trägerrakete Ariane 6 wie geplant Mitte Juni bis Ende Juli stattfindet und die kleinere Vega-C-Rakete von Avio am 15. November, spätestens aber bis Ende des Jahres wieder abheben kann.

Die von der Ariane Group gebaute Ariane 6 hätte bereits 2020 erstmals abheben sollen. Vega C wiederum war im Dezember 2022 abgestürzt und ist seitdem nicht mehr gestartet. Da das vorherige Trägerraketenmodell Ariane 5 im Sommer 2023 zum letzten Mal abgehoben hat und Europa seit dem Einmarsch Russlands in die Ukraine die russischen Sojus-Trägerraketen nicht mehr nutzt, hat es derzeit keinen eigenen Zugang zum All.

„Wir werden den Zugang zum All wiederherstellen“, versprach ESA-Chef Josef Aschbacher in einer Neujahrspressekonferenz. Vor einem Jahr hatte er zugegeben, dass es eine Trägerraketen-Krise in Europa gebe. Dieses Jahr sehe es viel besser aus, erklärte er jetzt. „Wir befinden uns auf einem sicheren Weg zu den Erststarts.“

Für die Zukunft setzt die ESA auf mehr Wettbewerb. So soll die geplante Ausschreibung für künftige Trägerraketen in diesem Jahr definiert werden. Im Rahmen der Ausschreibung für einen Raumtransporter, der zunächst zum Transport von Fracht zur Raumstation ISS und später auch für Astronauten genutzt werden soll, sollen die ersten Vorschläge in diesem Jahr ausgewählt werden. Sie sollen im Mai vorliegen.

Mit 7,79 Mrd. Euro – das sind 10% mehr als 2022 – verfügt die ESA in diesem Jahr über ein Rekord-Budget. Zwei Drittel davon werden von den 22 Mitgliedstaaten finanziert, der Rest durch Abkommen, etwa mit der Europäischen Union oder Eumetsat. Der größte Teil des Budgets (30,5%) ist für Erdbeobachtung vorgesehen, gefolgt von Navigation und Weltraumtransport.

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