Lebensmittelkonzerne stecken in der Klemme
Lebensmittelindustrie
Nahrungs- und Getränkehersteller in der Klemme
md Frankfurt
Die Lebensmittelkonzerne, insbesondere die Markenhersteller, befinden sich in einer misslichen Lage. In den vergangenen Jahren haben die Nahrungs- und Getränkeproduzenten ihre Preise mit Verweis auf die Kostensteigerungen bei Rohstoffen, Energie, Verpackung und Transport kräftig erhöht. Das führte zwar – trotz im Schnitt leicht rückläufiger Verkaufsmengen – zu starkem Umsatzwachstum. Doch spätestens im zweiten Halbjahr 2023 wurde klar, dass die Preise Niveaus erreicht hatten, bei denen eine größere Zahl von Verbrauchern auf günstigere Produkte auswich. Viele Anbieter vollzogen daraufhin einen Strategieschwenk, denn ist ein Kunde erst einmal verloren, ist es schwer, ihn wiederzugewinnen – selbst wenn die Preise in der Folge stabil bleiben oder sogar wieder gesenkt werden.
Mehr Geld für Werbung
Von der Brauereigruppe Anheuser-Busch Inbev bis hin zum Multimarkenkonzern Nestlé ist nun die Marschrichtung, das Verkaufsvolumen wieder zu steigern. Dafür wird spürbar mehr Geld in Werbung und andere verkaufsfördernde Aktionen gesteckt, während die Preise im Schnitt nur noch moderat klettern.
Nach den tendenziell zurückgehenden Verkaufsvolumina in den Vorjahren sind die Absatzmengen im ersten Halbjahr 2024 vielfach wieder gestiegen. Doch die Zuwächse sind überschaubar und haben auf den Umsatz nicht annähernd die positive Wirkung wie die früheren Preiserhöhungen. Daher fielen die Erlöse branchenweit zuletzt eher enttäuschend aus.
Kursverluste und durchwachsene Anlageurteile
Investoren und Analysten haben sich, so scheint es, auf vorerst unterdurchschnittliches Wachstum der Lebensmittelkonzerne eingestellt. Die branchenweiten Kursverluste in jüngerer Zeit und die relativ schwachen Konsensempfehlungen der Research-Häuser sprechen für sich.