Europäische Investitionsbank fährt auf die A8 ab

Erstmals Senior Debt Credit Enhancement involviert

Europäische Investitionsbank fährt auf die A8 ab

wb Frankfurt – Eine neuartige Finanzierungsstruktur im deutschen Autobahnbetrieb: Mit Projektanleihen, Bankdarlehen und einer neuartigen Form der Europäischen Investitionsbank (EIB) ist ein Autobahnprojekt für ein Teilstück der A8 im Gesamtvolumen von 440 Mill. Euro refinanziert worden. Dabei wurde das erste Mal bei einer Finanzierung ein Senior Debt Credit Enhancement (SDCE) eingebunden, das die EIB als neues Instrument zur Bonitätsverbesserung für Finanzierungen von Infrastrukturprojekten in Form nachrangiger Darlehen zur Verfügung stellt. Das berichten die EIB und die Anwaltskanzlei White & Case, die das Gläubigerkonsortium berät. Das SDCE-Darlehen ersetzt Garantien und soll Verkehrsrisiken zugunsten der Gläubiger reduzieren, heißt es.Die Refinanzierung dient nach Fertigstellung des Ausbaus der A8 zwischen Ulm und Augsburg dem Betrieb sowie der Erhaltung des 58 Kilometer langen Teilstücks. Betreibergesellschaft ist Pansuevia, eine Tochter von Hochtief PPP Solutions und Strabag. Beide Unternehmen bekamen 2011 von der Bundesrepublik Deutschland den Zuschlag. Pansuevia erhält auf Basis des Verkehrsaufkommens berechnete Zahlungen der Llw-Maut bis zum Jahr 2041.Weitere Bausteine der komplexen Projektrefinanzierung neben dem SDCE sind erstrangig besicherte Darlehen, die von KfW Ipex-Bank, Nord/LB, SEB AG und Société Générale ausgereicht wurden, und strukturierte Seniordarlehen der EIB. Als institutionelle Investoren sind Meag (Munich Re) sowie La Banque Postale Asset Management dabei. Hinzu kommen erstrangig besicherte Namensschuldverschreibungen, die mittels Privatplatzierung über die Unicredit als Bookrunner von institutionellen Investoren gezeichnet wurden. Die Bank ist auch Project Agent und Sicherheitenagent für alle Gläubiger, Hedging Coordinator und zugleich Finanzberater.Die Pansuevia GmbH & Co. KG ist Konzessionsnehmer der Bundesrepublik, vertreten durch die Autobahndirektion Südbayern, um den Abschnitt der A8 zwischen Ulm und Augsburg auf Basis eines 2011 geschlossenen Konzessionsvertrages zu planen, zu finanzieren, zu bauen, über 30 Jahre instand zu halten und zu betreiben. Konzessionsbeginn war im Juni 2011. Geöffnet wurde der Abschnitt im September 2015.