hek Frankfurt – Der Softwareanbieter Compugroup Medical hat im dritten Quartal den um Sondereinflüsse bereinigten Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwar um 9% auf 72,8 Mill. Euro ausgeweitet, doch ging die Marge um 3 Prozentpunkte auf 26% zurück. Denn das auf Arztpraxen, Krankenhäuser und Apotheken spezialisierte Unternehmen hat hohe Investitionen angekündigt, die auf die Profitabilität durchschlagen. Das Management zeigt sich sehr zufrieden mit den Resultaten und spricht von einer „exzellenten Entwicklung in allen Segmenten“. Gleichwohl gab die im MDax vertretene Aktie am Donnerstag um 0,9% nach.

„2021 ist ein Jahr, in dem die Digitalisierung im Gesundheitswesen einen deutlichen Schritt nach vorne macht“, sagt CEO Dirk Wössner laut der Firmenmitteilung. Dazu gehörten der elektronische Covid-Impfpass und neue Anwendungen in der Telematikinfrastruktur wie die digitale Patientenakte und die elektro­nische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung in Deutschland.

Das in Koblenz ansässige Unternehmen bestätigt den Jahresausblick mit 1 bis 1,04 Mrd. Euro Umsatz und zwischen 210 Mill. und 230 Mill. Euro bereinigtem Ebitda. Nach neun Monaten stehen 170,4 Mill. Euro operativer Gewinn in den Büchern, ein Zehntel mehr als im Vorjahreszeitraum.

Der Umsatz kam im dritten Jahresviertel organisch um 7% und insgesamt vor allem infolge von Übernahmen um 19% auf 276,3 Mill. Euro voran. Der Anteil wiederkehrender Erlöse legte um 4 Prozentpunkte auf 62% zu. Unter anderem verkaufte Compugroup rund 60000 Software-Updates für die elektronische Patientenakte vor allem an Arztpraxen. Zudem profitierte der Konzern von den Softwaremodulen für die Erstellung von Impfzertifikaten. Im August hatte Compugroup die deutsche KMS übernommen, einen Anbieter von Knowledge Management und Business Intelligence.

Nach Einschätzung der Investmentbank Kepler Cheuvreux sind die Quartalszahlen stark ausgefallen. Warburg Research hält das organische Wachstum für überzeugend.