Facebook will das unter einer jugendlichen Zielgruppe angestaubte Image aufpolieren und setzt dazu stärker auf den Ausbau ihres Virtual-Reality-Segments. Die von Konzernchef Mark Zuckerberg als „Metaverse“ bezeichnete neue Welt, die digitale und reale Elemente vereinen soll, kostet auf Sicht erst einmal ordentlich Geld. Allein in diesem Jahr werde sie den operativen Gewinn von Facebook um rund 10 Mrd. Dollar drücken, heißt es im Quartalsbericht. Zuckerberg machte überdies deutlich, dass in den kommenden Jahren erst die Basis für das Metaverse gelegt werde, das offenbar in den künftig in der Bilanz separat ausgewiesenen Facebook Reality Labs (FRL) entwickelt wird. „Das ist keine Investition, die für uns in absehbarer Zukunft profitabel sein wird“, verkündete der Manager.

Die Anleger, die die Marktkapitalisierung des sozialen Netzwerks binnen zwei Wochen um 150 Mrd. Dollar nach unten korrigiert haben, nachdem die Whistleblowerin Frances Haugen harsche Kritik an den Geschäftspraktiken von Facebook geübt hatte, zeigten sich noch nicht überzeugt. Die Facebook-Aktie gab gestern im Verlauf um rund 3% nach. Dabei besteht auch die Sorge, dass der Konzern im Kerngeschäft mit Werbung auf Sicht doch härter von neuen Regelungen, die Apple auf ihren Geräten zum Schutz der Privatsphäre eingeführt hat, betroffen sein könnte. Im abgelaufenen dritten Quartal kletterten die Einnahmen um 33% und der Gewinn je Aktie um 19%. Die Analystenerwartungen wurden nur ganz leicht verfehlt. Die maximal im laufenden Vierteljahr erwarteten Erlöse von 34 Mrd. Dollar liegen allerdings ebenfalls unter den Erwartungen. Facebook legte unterdessen beim Aktienrückkaufprogramm einen üppigen Brocken von 50 Mrd. Dollar drauf.