Im Datenraum Batterien für Elektroautos

Fallende Preise verstärken den Wettbewerbsdruck

Die Nachfrage nach Elektroautos wächst schwächer als erwartet, China produziert mehr Batterien als im Land gebraucht werden. Mit den Folgen dieser Entwicklung beschäftigen sich Roland Berger und die RWTH Aachen im neuen "Battery Monitor".

Fallende Preise verstärken den Wettbewerbsdruck

Batterien für Elektroautos

Fallende Preise verstärken den Wettbewerbsdruck

jh München

Für die Käufer von Elektroautos ist es eine gute Nachricht: Die Preise für Batterien fallen. Der Stromspeicher macht fast ein Drittel der Produktionskosten eines batterieelektrischen Fahrzeugs aus. Für die europäischen und nordamerikanischen Akku-Hersteller ist es dagegen eine schlechte Botschaft, denn die sinkenden Preise erhöhen den Wettbewerbsdruck. Nach wie vor beherrschen die asiatischen Produzenten, vor allem chinesische, den Markt. Das Beratungsunternehmen Roland Berger und die technische Hochschule RWTH in Aachen bescheinigen in ihrem „Battery Monitor 2024/25“ den Asiaten, weiterhin technisch führend zu sein.

Aber auch sie kämpfen mit dem Preisverfall, den die schwächer wachsende Nachfrage nach Elektroautos ausgelöst hat. „Schon jetzt arbeiten manche der Zulieferer und Produzenten in China nicht mehr kostendeckend“, stellt Roland-Berger-Partner Wolfgang Bernhart fest. Für Europa rechnet er damit, dass wegen des Preisdrucks nicht alle angekündigten Projekte realisiert werden. Die Kunden hätten Bestellvolumen zum Teil drastisch reduziert – „mit der Folge von Überkapazitäten und Unterauslastung sowohl in der EU als auch in den USA“. Bernhart weist darauf hin, dass die Unternehmen erhebliche Verluste erleiden.

Der Bedarf steigt weiter

Für Schlagzeilen sorgte in den vergangenen Monaten vor allem die wirtschaftliche Misere des Batteriezellenproduzenten Northvolt. Dem Unternehmen blieb kein anderer Ausweg als der Gläubigerschutz nach dem US-amerikanischen Insolvenzrecht. Am weiteren Wachstum des Batteriemarkts haben Roland Berger und die RWTH Aachen aber keine Zweifel: Nach ihrer Einschätzung wird sich bis 2030 die Nachfrage in der Welt verglichen mit 2024 mehr als verdreifachen.

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