Familienfirmen als eifrige Steuerzahler

Ifo-Studie: Überweisungen der Top 500 an den deutschen Fiskus genau so hoch wie im Dax

Familienfirmen als eifrige Steuerzahler

Familienunternehmen unterstreichen ihr Selbstverständnis als gute Steuerbürger. Nach einer vom Ifo-Institut erstellten Studie sind die 500 größten deutschen Firmen aus dem Kreis mit ihren Überweisungen an den deutschen Fiskus auf Augenhöhe mit den Dax-Konzernen.swa Frankfurt – Familienunternehmen brauchen sich mit ihrem Beitrag zur Finanzierung des Staates nach eigener Einschätzung nicht verstecken. Die 500 größten Firmen dieser Gruppe haben von 2009 bis 2013 im Inland durchschnittlich knapp 11 Mrd. Euro pro Jahr an den Fiskus überwiesen und liegen gleichauf mit den nichtfamilienkontrollierten Dax-Konzernen. Dabei sind 27 Dax-Werte berücksichtigt, ohne die drei Familiengesellschaften Beiersdorf, Henkel und Merck. Die Studie hat das Ifo-Institut im Auftrag der Stiftung Familienunternehmen erstellt.Mit Blick auf die Steuerquoten werden die Dax-Konzerne sogar übertroffen. Durchschnittlich 28 % Steuern haben die Familiengesellschaften auf ihren Gewinn abgeführt, wenn allein Körperschaftsteuer, Gewerbesteuer und die von den Unternehmen gezahlte Kapitalertragsteuer einbezogen werden. Die 27 Dax-Konzerne weisen eine Steuerquote von 25 % auf.Werden auch die Einkommensteuer der Gesellschafter von Personengesellschaften und die Abgeltungsteuer auf Ausschüttungen der Kapitalgesellschaften berücksichtigt, ist der Unterschied noch augenfälliger: Die 500 größten Familienunternehmen und ihre Eigner zahlen durchschnittlich 40 %, während die Belastung von Dax-Konzernen und ihren Aktionären 33 % erreicht, so die Untersuchung. Eine Begründung für die Differenz wird nicht geliefert. Offensichtlich sind die Familienfirmen in der Steueroptimierung weniger erfolgreich. “Tragende Säule”Hochgerechnet auf alle Familienunternehmen zusammen schätzt die Studie ein durchschnittliches jährliches Aufkommen an Ertragsteuern von fast 47 Mrd. Euro. Dies entspreche etwa 42 % der gesamten Einnahmen aus dieser Steuerkategorie. Ifo weist darauf hin, dass die Schätzungen mit erheblichen Unsicherheiten behaftet sind, weil es keine aussagekräftige amtliche Statistiken gebe, die den auf Unternehmen entfallenden Anteil des Steueraufkommens darstellten. Für Rainer Kirchdörfer, Vorstand der Stiftung Familienunternehmen, belegen die Zahlen, “dass die Familienunternehmen die tragende Säule zur Finanzierung des Staatswesens darstellen.”Nach Angaben von Ifo hatten Gesellschaften in Familienbesitz 2013 einen Anteil von 91 % an allen Unternehmen hierzulande. Über die Hälfte aller in der Privatwirtschaft beschäftigten Personen arbeiteten in diesem Firmenkreis.Werden auch die im Ausland gezahlten Steuern berücksichtigt, haben die 500 Top-Familienunternehmen im Schnitt ein jährliches Aufkommen von 16,2 Mrd. Euro. Diese Summe kann mit den Dax-Konzernen nicht mithalten: Die 27 berücksichtigten Blue Chips kommen auf 26,4 Mrd. Euro.