Familienfirmen erwarten Wachstum

Arbeitsrecht und Fachkräftemangel bereiten laut Umfrage die größten Sorgen

Familienfirmen erwarten Wachstum

igo Stuttgart – Die Mehrheit der Familienunternehmen in Deutschland geht zuversichtlich in das neue Jahr. Laut einer Umfrage des Verbandes der Familienunternehmer rechnen rund zwei Drittel der 745 befragten Unternehmen im kommenden Jahr mit Zuwächsen im operativen Geschäft. 13 % erwarten Wachstumsraten von über 10 %. Etwa jedes vierte Unternehmen geht von einem unveränderten operativen Geschäft aus.Das erwartete Wachstum hat auch Auswirkungen auf die Belegschaft. Im kommenden Jahr wollen 39 % der Befragten zusätzliche Mitarbeiter einstellen. Für das laufende Jahr hatten dies nur 34 % geplant. Gut die Hälfte will die Mitarbeiterzahl konstant halten, lediglich 7 % planen einen Stellenabbau. Im Vorjahr waren es 12 % gewesen. 77 % der befragten Unternehmen wollen zudem die Zahl ihrer Ausbildungsplätze konstant halten oder steigern. Digitalisierung kein ProblemGroße Sorgen machen sich die Unternehmen vor allem um die Situation am Arbeitsmarkt. Fast zwei Drittel geben an, die “Verkrustung des Arbeitsrechts” mache ihnen mit Blick auf 2016 zu schaffen. Rund die Hälfte bezeichnete zudem den Fachkräftemangel, einen Anstieg der Sozialabgaben sowie mögliche Steuererhöhungen als große Sorgen.Steigende Energie- und Rohstoffpreise sowie Wechselkursschwankungen, die derzeit große Industrieunternehmen beschäftigen, spielen dagegen bei Familienunternehmen kaum eine Rolle. Auch Themen, die in großen Konzernen derzeit ganz oben auf Strategiepapieren stehen, wie etwa die Digitalisierung, bereiten nur 12 % der Familienunternehmen Kopfzerbrechen.Dabei spielt die Digitalisierung auch in kleineren Unternehmen eine wichtige Rolle. Laut einer Umfrage des Verbands aus dem November fließen rund 30 % der gesamten Investitionen von Familienunternehmen in Start-ups, die zwischen ein und fünf Jahre alt sind. Gut die Hälfte der Befragten will sich damit den Zugang zu neuen Märkten erschließen. 21 % haben es indes auf die Technologien der Start-ups abgesehen und 27 % sehen die Investitionen als Finanzanlage.Verbandspräsident Lutz Goebel geht zudem davon aus, dass in Deutschland künftig im Rahmen der Digitalisierung von Produkten und Prozessen mehr Eigenunternehmer projektbezogen in Unternehmen arbeiten werden als bisher. Eine zeitliche Begrenzung der Zeitarbeit hält er daher für kontraproduktiv.