Luxus-Sportwagenhersteller

Ferrari trotzt der Konjunkturkrise

Die italienische Super-Sportwagenmarke Ferrari erreicht ihre Unternehmensziele schon in diesem Jahr - ein Jahr früher als geplant. Und 2025 soll die Gewinnmarge weiter wachsen.

Ferrari trotzt der Konjunkturkrise

Ferrari erreicht Gewinnziele schneller

Italienische Sportwagenmarke setzt auf Exklusivität – Aktie deutlich fester

bl Mailand

Der Luxusautohersteller Ferrari wird bereits in diesem Jahr die für 2026 angepeilten Gewinnzielmarken erreichen. Angesichts eines vorteilhaften Verkaufsmixes und eines höheren Anteils personalisierter Sondermodelle am Absatz sollen der Umsatz 2025 gegenüber 2024 um 5% auf über 7 Mrd. Euro und die Betriebsmarge auf über 29 (2024: 28,3%) steigen.

Anleger reagierten auf diese Mitteilungen positiv: Die Ferrari-Aktie kostete in Mailand kurz vor Handelsschluss 444,60 Euro (+7,1%). Das Tageshoch von 453,70 Euro liegt nur knapp unter dem Rekordwert von 456,50 Euro vom 29. Oktober 2024. Mit einer Kapitalisierung von 80 Mrd. Euro hängt Ferrari mit Ausnahme von Tesla die gesamte Autoindustrie ab. Porsche etwa kommt auf einen Börsenwert von lediglich 27,4 Mrd. Euro.

Im vergangenen Geschäftsjahr wuchsen die Verkäufe nur unwesentlich um 0,7% auf 13.752 Einheiten. Die Einnahmen erhöhten sich um 11,8% auf 6,7 Mrd. Euro. Der Nettogewinn stieg um 21,3% auf 1,5 Mrd. Euro, und die Betriebsmarge verbesserte sich auf 28,3 (i.V. 27,1)%; ein Spitzenwert in der Branche.

Immun gegen Konjunkturzyklen

CEO Benedetto Vigna wies darauf hin, dass es dem Unternehmen eher auf die Qualität der Einnahmen als auf Volumen ankommt. Ferrari profitiert davon, im Superluxussegment tätig zu sein, das praktisch immun ist gegen Konjunkturzyklen. Das Angebot wird angesichts von Lieferzeiten um die zwei Jahre bewusst verknappt, um die Exklusivität zu wahren. Die höchsten Margen werfen personalisierte Sonderserien ab, deren Ertragsanteil besonders hoch ist.

Ein Vorteil im Vergleich etwa zu Porsche und anderen deutschen Herstellern ist es für Ferrari auch, weniger abhängig von China zu sein. Dort werden weniger als 10% der Verkäufe erzielt. Der Absatz in China brach 2024 um 22% auf 1.162 Fahrzeuge ein. Die Region Europa/Mittlerer Osten trägt mit 6.204 Einheiten (+2%) fast die Hälfte zu den Verkäufen bei. In Amerika legte der Absatz 2024 um 5% auf 4.003 zu. Einfuhrzölle der neuen US-Regierung träfen Ferrari deshalb durchaus hart – zumal die dort erzielten Gewinnbeiträge höher sind als etwa die in Europa.

Impulse vom Luxus-SUV

Die Impulse kamen 2024 vor allem vom Luxus-SUV Purosangue sowie von einer Reihe von Sondermodellen. Der Anteil der Hybridfahrzeuge im Verkaufsmix stieg auf 51%. In diesem Jahr soll der erste reine Elektro-Ferrari auf den Markt kommen – später als etwa bei Porsche. Nur die Audi-Tochter Lamborghini ist noch später dran.

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