Italien

Ferretti steuert Börse in Mailand an

Der in Hongkong börsennotierte italienische Jachtenhersteller Ferretti steuert jetzt auch die Börse in Mailand an.

Ferretti steuert Börse in Mailand an

bl Mailand

Der italienische Jachtenhersteller Ferretti bereitet sich auf einen Börsengang in Mailand vor. Das Startsignal soll die Hauptversammlung kommende Woche in Hongkong geben. Das 1968 von Norberto Ferretti gegründete Unternehmen ist seit März 2022 an der dortigen Börse notiert.

Im Zuge des geplanten IPO in Mailand will der chinesische Großaktionär Weichai, der Ferretti 2012 in einer schwierigen wirtschaftlichen Lage für 374 Mill. Euro mehrheitlich übernommen hatte, seine Beteiligung von 67% reduzieren. Details dazu und zum geplanten Dual Listing sollen bei der Aktionärsversammlung bekanntgegeben werden. Den Börsengang begleiten sollen Unicredit, Goldman Sachs und J.P. Morgan.

Den Anteilseignern soll eine Beteiligung an dem IPO angeboten werden. Zweitgrößter Aktionär ist der Fonds F Investment (Familie Ferrari) mit 8%. Zu den übrigen Anteilseignern gehören vor allem Family Offices sowie Staatsfonds vom Persischen Golf.

Die Ferretti Group ist nach eigenen Angaben mit 13% (2021) Weltmarktführer im Segment der Motorjachten mit einer Länge von 8 bis 95 Metern und stellt auch Segeljachten her. Zu Ferretti gehören auch die Marken Riva, Pershing, Custom Line, CRN, Itama und Wally Yachts. Die Luxus-Jachten werden an sechs Standorten in Italien gefertigt. Firmensitz ist Forlì in der Emilia-Romagna. Ferretti hat 1670 Mitarbeiter.

Beim Börsengang in Hongkong sammelte das Unternehmen insgesamt 206 Mill. Euro ein, die helfen sollen, den Strategieplan umzusetzen. Der weltweite Jachtenmarkt hat sich in den letzten Jahren trotz Coronakrise und Ukraine-Krieg sehr positiv entwickelt, obwohl die vermögenden Russen als Kunden weggefallen sind. Ferretti kam per Ende September auf einen Umsatz von 779,8 Mill. Euro (plus 16,5% gegenüber Vorjahr) und einen Nettogewinn von 47,4 (32,1) Mill. Euro. Das Orderbuch ist mit 1,38 Mrd. Euro prall gefüllt. Börsennotiert sind auch die Konkurrenten Sanlorenzo und The Italian Sea Group.