Nach der Anfang Juli verkündeten Gewinnwarnung für das laufende Jahr hat die Optikerkette Fielmann am Donnerstag bei der Vorlage des Zwischenberichts zum 30. Juni den Ergebnisausblick um eine Nuance angehoben. Wie das familiendominierte SDax-Unternehmen mitteilt, wird 2022 ein Vorsteuerergebnis von mehr als 190 (i.V. 209,7) Mill. Euro erwartet. Am 4. Juli waren nach Verweis auf die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs, die hohe Inflation und steigende Zinsen, die das Konsumklima zunehmend belasteten, 190 Mill. Euro in Aussicht gestellt worden – bei einem um 3% höheren Außenumsatz (Erlös inklusive Mehrwertsteuer und Bestandsveränderung) von rund 2 (1,94) Mrd. Euro und einem um gut 7% steigenden Konzernumsatz von etwa 1,8 (1,68) Mrd. Euro. Ende April hatte Fielmann Wachstumsraten von bis zu 10% und eine spürbare Margenverbesserung avisiert.

Die Fielmann-Aktie, die sich am Vortag noch dem Anfang Juli erreichten Tief seit 2013 genähert hatte, legte am Donnerstag um 0,8% auf 38,24 Euro zu. Langfristig, betonte das Unternehmen nun erneut, bleibe man optimistisch und der Strategie „Vision 2025“ verpflichtet, die ein deutliches Wachstum bei Absatz, Umsatz und Gewinn vorsehe. Um die schnelle Expansion zu unterstützen, sollen, wie unlängst bereits mitgeteilt, das Produktions- und Logistiknetz in Europa modernisiert und erweitert werden. Dafür sind in den kommenden vier Jahren Investitionen von 100 Mill. Euro vorgesehen.

Der Konzern, der nach der Hauptversammlung am 14. Juli eine Dividende für 2021 von 1,50 (1,20) Euro je Aktie bzw. insgesamt 126 Mill. Euro ausschüttete, verbuchte im zweiten Quartal bei einem auf 2,2 (2,0) Millionen Brillen gesteigerten Absatz einen erhöhten Außenumsatz von 509,5 (474,9) Mill. Euro sowie einen Konzernumsatz von 440,1 (407,7) Mill. Euro. Der Vorsteuergewinn ging auf 39,4 (54,2) Mill. Euro zurück, der Nachsteuergewinn auf 28,2 (37,4) Mill. Euro. Das Umsatzwachstum im ersten Halbjahr um 8% lag, wie Fielmann erläuterte, im Einklang mit dem Wachstumspfad der Strategie, während die Kostenstruktur im laufenden Jahr auf mehr Wachstum ausgelegt gewesen sei. Für die ersten sechs Monate steht, wie im Juli bereits mitgeteilt wurde, ein Rückgang des Vorsteuergewinns auf 89,1 (96) Mill. Euro zu Buche.