sp Frankfurt – Die Investmentbranche hierzulande bewertet das noch junge Segment der Mittelstandsanleihen trotz der zuletzt gehäuften Zahlungsausfälle im Grundsatz positiv. Mittelständische Unternehmen auf diese Weise an den Kapitalmarkt heranzuführen, halten fast drei Viertel für eine gute Idee, wie eine Umfrage der Deutschen Vereinigung für Finanzanalyse und Asset Management (DVFA) unter 300 Analysten, Asset Managern und anderen Vertretern der Branche ergeben hat.Dabei müsse aber von vornherein darauf geachtet werden, dass die erforderliche Finanzmarktreife bei den Emittenten vorhanden ist. Gegen das relativ hohe Risiko in dem Segment haben mehr als zwei Drittel der Befragten nichts einzuwenden, solange die Risiken klar und deutlich benannt und ausgewiesen werden. Die Einschätzung, dass mittelständische Anleihen lediglich einen Versuch darstellten, “den Privatanleger über den Tisch zu ziehen”, wie es der DVFA in seiner Blitzumfrage unter ausgewählten Mitgliedern formuliert, teilen weniger als ein Zehntel der Befragten. Dagegen finden mehr als zwei Fünftel, dass Anleger, die von einer Unternehmensanleihe mehr als 5 % Rendite ohne ein vergleichsweise höheres Risiko erwarten, sich besser informieren müssen. “Solange die finanzielle Kompetenz der Investoren gegen null geht und die Gier regiert, sind diese Anleihen für private Investoren mehr als riskant”, folgert ein Teilnehmer der DVFA-Umfrage. Etwas mehr als 40 % sind außerdem der Meinung, dass mittelständische Anleihen mit Investitionen in Small Caps zu vergleichen sind, bei denen das Transparenzniveau ebenfalls vergleichsweise gering ist. Genau deswegen falle die Rendite auch höher aus.Von den Börsenbetreibern erwarten knapp zwei Fünftel der Befragten “ein eigenes Interesse daran, …harte und kompromisslose Zugangsvoraussetzungen für ihre Segment für Mittelstandsanleihen zu haben”.