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Finanzinvestoren halten 82 Prozent an Zooplus

Die Finanzhäuser H&F und EQT haben nach einem langen Bieterwettstreit ihr Ziel beim Tierbedarfshändler gemeinsam erreicht.

Finanzinvestoren halten 82 Prozent an Zooplus

sck München

Das Zweckbündnis der Finanzinvestoren Hellman & Friedman (H&F) und EQT hat sich 82% am Online-Tierbedarfshändler Zooplus gesichert. Das teilten beide Private-Equity-Gesellschaften nach Ablauf einer ersten Annahmefrist für ihre gemeinsame Übernahmeofferte mit. Diese lief am Mittwoch voriger Woche um Mitternacht aus. Am Donnerstag gab der MDax-Aufsteiger bei einem Zwischenstand bekannt, dass die Bieter ihr Mindestziel erreicht haben (vgl. BZ vom 5. November). Das Duo wollte mindestens 50% plus eine Aktie halten, um den mehrheitlichen Erwerb zu verwirklichen.

Eine gesetzlich vorgeschriebene automatische Verlängerung der Annahmefrist um zwei Wochen beginnt den Finanzinvestoren zufolge am 9. November und endet am 22. November um Mitternacht. H&F und EQT kündigten an, den verbliebenen freien Aktionären ein sogenanntes Delisting-Angebot zu unterbreiten. Dieses entspricht der bisherigen Barofferte von 480 Euro je Aktie. Beide Häuser wollen Zooplus von der Börse nehmen und deutlich in das Wachstum des Unternehmens investieren. Der mehrheitliche Erwerb werde vollzogen. Damit endet ein Übernahmepoker um Zooplus, welches zunächst als Bieterwettstreit zwischen der amerikanischen und der schwedischen Private-Equity-Adresse für Aufsehen im Markt sorgte.

Rückendeckung vom Konzern

Vor zwei Wochen kam es zu einer überraschenden Wende in der Übernahmeschlacht. H&F und EQT hatten sich in der Causa auf eine Allianz verständigt. Nach einem wochenlangen Bieterwettstreit sahen sie ein, dass keine Seite für sich das Ringen um Zooplus entscheiden kann. Um ihre Chancen zu erhöhen, doch noch den Zugriff auf das Objekt ihrer Begierde zu erhalten, einigten sie sich nach einem Patt auf ein gemeinsames Vorgehen. H&F erhöhte ihr Angebot je Aktie in bar um 10 Euro. Der Wettbewerber EQT sagte seine Unterstützung zu und versprach, keine weitere Gegenofferte zu lancieren. Mit der Offerte wurde Zooplus mit 3,7 Mrd. Euro inklusive Schulden bewertet. Der Bieterwettstreit sorgte dafür, dass die Aktie auf ein Allzeithoch sprang. Die Verwaltung von Zooplus befürwortete zuletzt das nachgebesserte Gebot und empfahl den Aktionären, es anzunehmen.

Der Erfolg der Finanzinvestoren hat aber eine Kehrseite für Zooplus. Das Unternehmen räumte zuletzt ad hoc ein, wegen Transaktionskosten im Zusammenhang mit der Übernahme die Ergebnisprognose für das laufende Jahr deutlich kürzen zu müssen. Statt eines bislang geplanten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) in einer Spanne von 40 Mill. bis 80 Mill. Euro stellte der Vorstand nunmehr eine Bandbreite von 20 Mill. bis 35 Mill. Euro in Aussicht (vgl. BZ vom 5. November).

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