sp Frankfurt – Deutsche Unternehmen aus der Automobilbranche, dem Maschinenbau, der chemischen Industrie sowie der Elektroindustrie setzen zunehmend auf die Vorteile einer vernetzten, datengetriebenen Produktion in der sogenannten Industrie 4.0. Gleichzeitig treibt sie die Sorge um, dass ihre Branchen die Möglichkeiten der vierten industriellen Revolution zu zögerlich nutzen. Das ist das Ergebnis einer Umfrage des Bundesverband Informationswirtschaft, Telekommunikation und neue Medien (Bitkom), die an der Hannover Messe vorgestellt wurde.Demnach nutzen etwa vier von zehn Unternehmen Anwendungen der Industrie 4.0. Der Automobilbau hat mit 53 % die Nase vorn. In der Elektrotechnik nutzen 48 % die Möglichkeiten der Industrie 4.0, in der chemischen Industrie sind es 42 % und im Maschinen- und Anlagenbau 41 %. Befragt wurden aus jeder Branche 100 Unternehmen mit mindestens 100 Mitarbeitern. Mehr als 70 % aller befragten Unternehmen trauen “smarten” Produktionsanlagen einen Beitrag zur Optimierung von Produktionsabläufen und damit zur Senkung der Produktionskosten zu. Gleichzeitig halten vier Fünftel der Befragten die eigene Branche noch für zu zögerlich bei der Umsetzung von Industrie 4.0. Für jedes siebte Unternehmen ist die intelligente Produktion der Umfrage zufolge bislang noch gar kein Thema. Haupthemmnisse seien hohe Investitionskosten, der Mangel an Fachkräften und die Datensicherheit.Am schnellsten Einzug in die Produktionshallen finden wird die Industrie 4.0 laut Bitkom-Umfrage über sogenannte “soziale Maschinen”. Diese kommunizieren mit den Mitarbeitern und teilen ihnen etwa mit, wenn sie eine Wartung benötigen. Mehr als ein Viertel der befragten Unternehmen setzen bereits solche Maschinen ein. Noch wenig verbreitet sind indes mit Kunden und Lieferanten vernetzte Maschinen, die bei einer Auftragsänderung selbsttätig auf dem Markt nach günstigen benötigten Teilen suchen. Die Frage der Sicherheit der Daten, die Maschinen eigenständig austauschten, ist wohl auch hier noch immer ein hemmender Faktor.