Autoindustrie

Ford stellt Autoproduktion in Indien ein

Der US-Autokonzern Ford will seine Produktion von Autos in Indien einstellen und rechnet mit milliardenschweren Belastungen aus dem Umbau. Die Herstellung von Autos für den indischen Markt solle sofort beendet werden, die Produktion von...

Ford stellt Autoproduktion in Indien ein

dpa-afx/ste Neu-Delhi/Hamburg

Der US-Autokonzern Ford will seine Produktion von Autos in Indien einstellen und rechnet mit milliardenschweren Belastungen aus dem Umbau. Die Herstellung von Autos für den indischen Markt solle sofort beendet werden, die Produktion von Exportfahrzeugen und weitere Werke für Motor- und Karosseriebau sollten bis Mitte kommenden Jahres folgen, teilte der Konzern in Neu-Delhi mit. Die Sparte mit Entwicklungs- und Softwaredienstleistungen am Standort Chennai soll hingegen ausgebaut werden.

Der Umbau werde vor Steuern mit insgesamt rund 2 Mrd. Dollar (1,7 Mrd. Euro) an Belastungen zu Buche schlagen, hieß es. Künftig will Ford in dem bevölkerungsreichen Land nur noch importierte Autos verkaufen. Ford habe in Indien über die vergangenen zehn Jahre operative Verluste in Höhe von mehr als 2 Mrd. Dollar angehäuft und die Nachfrage nach neuen Fahrzeugen sei schwächer als gedacht, sagte Konzernchef Jim Farley. Er sprach davon, dass sich das Unternehmen im Land nun auf die „richtigen Gebiete“ konzentrieren wolle. Der indische Markt wird überwiegend von günstigeren Autos von Suzuki und Hyundai beherrscht. Andere US-Unternehmen wie General Motors und Harley-Davidson haben sich aus dem Markt bereits zurückgezogen.

Bei Europas größtem Fahrzeugkonzern Volkswagen, dessen tschechische Marke Škoda das Geschäft in Indien voranbringen soll, hat sich die Einschätzung über den Markt auf dem Subkontinent nicht geändert. Das Geschäft mit dem gerade eingeführten Kompakt-SUV Kushaq sei sehr gut angelaufen, sagte ein Škoda-Sprecher. In den ersten sechs Wochen seien alle produzierten Fahrzeuge verkauft worden. Mit dem SUV sei man finanziell wettbewerbsfähig. Der Sprecher sagte weiter, alle Fahrzeugprojekte seien „on track“. Ende 2021 will Škoda mit einer Limousine in Indien nachziehen.