Fortum will nicht noch mehr Geld in Uniper stecken
Bloomberg Helsinki
Finnland hält nichts von der Idee, dass Fortum Oyj ihre deutsche Tochtergesellschaft Uniper SE finanziell stärker unterstützen sollte. Mit einer „bedeutenden“ Finanzierung von 8 Mrd. Euro durch eine Vereinbarungen mit Uniper Anfang dieses Jahres habe Fortum Engagement für die Rettung ihrer deutschen Tochter in der aktuellen Gaskrise gezeigt, sagte Tytti Tuppurainen, die finnische Ministerin für europäische Angelegenheiten, die die staatliche Beteiligung an Fortum und anderen großen Unternehmen verwaltet. „In dieser Situation sehen wir als Vertreter des Mehrheitseigentümers von Fortum eine weitere Beteiligung von Fortum an Uniper nicht mehr als möglich an“, sagte Tuppurainen in einem Interview mit der finnischen Nachrichtenagentur STT.
Die Kommentare der finnischen Ministerin folgten auf die Nachricht vom Freitag, dass der Gasriese Uniper bei der Bundesregierung Staatshilfe beantragt hat. Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte gefordert, Fortum solle sich an Unipers Rettung beteiligen. Der finnische Staat hält 50,8 % der Anteile an Fortum, dem größten Stromproduzenten des Landes. Fortum wiederum hält 75 % an Uniper.
Tuppurainen sagte, die derzeit hohen Gaspreise seien eine Folge von Russlands Krieg in der Ukraine und der Manipulation des Marktes durch Gazprom und würden „in naher Zukunft nicht verschwinden“. Daher könne das Problem nicht durch eine kurzfristige Kapitalmaßnahme des Haupteigentümers gelöst werden. Derweil verloren Uniper-Aktien am Montag weitere 16 % an Wert.