Corona-Hilfen

Frankreich verhandelt über Schulden von Pierre&Vacances

Frankreichs Regierung verhandelt erstmals seit der Coronakrise mit Banken über die Umwandlung eines einem Unternehmen wegen der Pandemie gewährten staatlich garantierten Kredits in eine Beteiligung.

Frankreich verhandelt über Schulden von Pierre&Vacances

wü Paris

Frankreichs Regierung verhandelt erstmals seit der Coronakrise mit Banken über die Umwandlung eines einem Unternehmen wegen der Pandemie gewährten staatlich garantierten Kredits in eine Beteiligung. Dabei habe das Wirtschaftsministerium genau dieses Szenario vermeiden wollen, heißt es in Paris. Konkret soll es dabei um die europäische Nummer 1 für Ferienwohnungen gehen, Pierre & Vacances Center Parks.

In den Verhandlungen, wie der finanziell angeschlagene Konzern wieder flottgemacht werden kann, soll laut Informationen der Wirtschaftszeitung „Les Échos“ an­gedacht sein, die Schulden in Höhe von 1,1 Mrd. Euro durch die Umwandlung von 550 Mill. Euro in Kapital zu halbieren. Das beträfe fast die Hälfte des vom Staat gewährten Kredits. Demnach ist geplant, dass der Staat dann eine indirekte Beteiligung erhalten wird. Denn die Banken sollen offenbar formal die Aktien halten, allerdings im Interesse des Staates. Sollte dies tatsächlich passieren, würde damit nach Ansicht von Beobachtern ein Präzedenzfall für andere Unternehmen geschaffen, denen staatlich garantierte Kredite gewährt wurden. Insgesamt haben 673 000 französische Betriebe seit Ausbruch der Pandemie staatlich garantierte Kredite im Umfang von 136 Mrd. Euro in Anspruch genommen.

Pierre & Vacances hat sich erst im Dezember mit dem Konsortium Alcentra-Fidera-Atream geeinigt, das dem Ferienwohnungsspezialisten mit 200 Mill. Euro unter die Arme greifen will. Das Abkommen muss jedoch noch endgültig besiegelt werden. Das seit 1999 an der Börse notierte Unternehmen schreibt bereits seit zehn Jahren rote Zahlen.